Wenn der Wurm drin ist…

Kyoto, Japan

…dann ist dies für Holzbögen oder Balken beinahe so übel, wie offenes Feuer. Ist zum Glück nur selten der Fall, und so wie es aussieht, kann jedermann durch einen kleinen Obulus für hölzernen, wurmbefreiten Ersatz sorgen. Der Shinkansen Nozomi war eine gewisse Enttäuschung, hatte ich mir doch mehr (Geschwindigkeit) erwartet. Aber bei knappen Dreihundert km/h war Schluss – kein bisschen ging die GPS kontrollierte Geschwindigkeit darüber hinaus. Durch die kurzen und wenigen Stopps lag auf der Strecke nach Kyoto die Durchschnittsgeschwindigkeit bei etwa 240. Ganz so schlecht ist dies dann doch nicht.
Die Zuginnenausstattung war schlicht, immerhin mit enormer Beinfreiheit. Ich bin hier in Japan ohne Japanrailpass unterwegs, da ich denke er lohnt sich für mich nicht und einen der Nozomi-Züge darf man damit nicht einmal benutzen. Ich werde hinterher meine Zugkosten aufsummieren und schauen, ob ich mit meiner Annahme richtig lag. Die Ankunft im Bahnhof von Kyoto war dank der Freiwilligentouristeninformation eine amüsante Angelegenheit. Wir brauchten doch nur eine Karte, doch dann wurde eifrig nach unserer Unterkunft gesucht. Obwohl ich einen genauen Lageplan mit roter Markierung besaß – „give us a chance“
Ok ok ok, aber es war irgendwann anstrengend dauernd hören zu müssen „must be somewhere here“ wo der Lageplan das somwhere genauestens, bei somewhere else angab.
Internet gab es im Hostel zuerst nur kabelgebunden, doch am dritten Tag wurde funktechnisch aufgerüstet und ich durfte die Funktion der Technik überprüfen – bis jegliche Verbindung zusammenbrach. Das WLAN konnte jedoch nichts dafür, dass jemand die Steckdosenleiste mit dem DSL-Modem ausgeschaltet hatte… In Kyoto gibt es viele viele Tempel, und ich habe in den drei Tagen längst nicht alle gesehen. Doch das Wetter war toll, und wir gingen, statt per Bus und Taxi kreuz und quer durch die Stadt zu huschen. Außerdem waren wir morgens nicht die Frühesten – auch dies reduziert das Besichtigungszeitfenster bemerkbar.
Zu den besuchten Orten gehörten Nijo Burg und Palast und der Kaiserliche Palast (Eintritt und Führung frei um 10:00 und 14:00), für den man sich vorher aber mit Pass registrieren und anmelden muss. Weiterhin der Fushimi Inari Schrein, Tofukujitempel, vom Nanzenji-Tempel über den Philosophenweg zur Silberpagode (Ginkakuji) und einiges mehr. Es waren um die Dreißig Grad und etliche Eiskremes und Automatengetränke waren zur Abwehr der akuten Überhitzung nötig.