Tag29: Kumakogen – Matsuyama

Zum Thema Digitalisierung: diesmal versuche ich meinen Text meinem Smartphone zu diktieren. Es ist gar nicht mal so einfach, sich zu überlegen, was man denn eigentlich sagen, bzw. schreiben will. Es ist einfacher, wenn man tippt, dann hat man mehr Zeit sich die Worte zu überlegen, bevor man sie zu Papier, oder in die Tastatur bringt. Die Spracherkennung funktioniert erstaunlich gut, sogar die Interpunktierung funktioniert (Großteils): Man muss nur daran denken die entsprechenden Satzzeichen zu erwähnen.

Wie bereits geschrieben, habe ich heute morgen erst den Bus genommen. Unklar war, wann er denn genau fahren würde: im Route Guide stand 8 Uhr, die Japan Travel App meinte, er fährt um 8 Uhr dreißig. Ich vertraute ja mehr der App, als dem Route Guide, der den Stand 2017 für den Farplan angab, aber sicher ist sicher, und besser jemand fragen bevor man eine halbe Stunde zu spät an der Haltestelle steht und dann mehrere Stunden warten muss, bis der nächste Bus kommt. Der Bus bringt mich über den Pass und etliche Höhenmeter meinem ersten Ziel näher. Es sind noch knapp 3 km stets bergab zu gehen, bis ich am Tempel 46 eintreffe. Dann geht es direkt nach Tempel 47 und weil es so gut läuft dann weiter nach Tempel 48 und Tempel 49. Dort erhalte ich als Fusspilger sogar ein Ossetai: eine Handvoll Schoko Linsen. Es läuft.

Gemäß meinem ursprünglichen Plan wäre hier Schluss für heute gewesen, aber es ist noch früh am Tag, also auf zu Tempel 50. Danach muss ich einen Umweg über einen Convenience-store machen, weil mir das Kleingeld ausgegangen ist, welches ich für die Tempel benötige. Ich kaufe eine Dose alkoholfreies Asahi extra dry für 202 Yen und zahle mit einer 500 Yen Münze, das verschafft mir jede Menge kleine Münzen.

So ausgestattet, kann ich mich nach Tempel 51 auf den Weg machen. Hier werde ich von einem Paparazzi empfangen, der schon beim Betreten des Geländes permanent seine Videokamera auf mich richtet. Als ich den Gong anschlagen will und er immer noch mich filmt, frage ich ihn genervt auf Englisch: „You don’t ask before you film people?“ Und schon ist er zum Glück verschwunden. Ansonsten bin ich etwas überfordert: es gibt so viele Gebäude und Tempel und nichts so beschriftet, dass ich es wieder erkennen würde, dass ich erstmal einmal ums gesamte Gelände herum laufen muss, um einen Überblick zu erhalten. Ich will ja möglichst die korrekte Reihenfolge einhalten, welchem der Gebäude ich als erstes meine Aufwartung mache.

Sechs Tempel heute und nachdem ich die vier Kilometer bis zum gebuchten APA Hotel an der Burg gelaufen bin, zeigt die Uhr 26 km an. Leider habe ich diesen Beitrag über das Webinterface begonnen, nicht über die App, da ich noch keine Rückmeldung vom Provider habe, dass die App nicht mehr als Angriff gewertet wird und zu einer kompletten Sperrung führt. Dann gibt es aber nur einen Block Editor, der nur „Galerie“ unterstützt oder jedes Bild einzeln, wobei die Datei Auswahl aber kunterbunt die Bilder würfelt und nicht sortiert werden kann. Das Ergebnis ist chaotisch, das Bearbeiten ist viel zu aufwendig, macht keinen Spaß. Ich musste anschließend in der App versuchen die Bilder zu überarbeiten – immerhin bis jetzt noch ohne Sperrung.