Tag30: Matsuyama

Der heutige Tag war Stückwerk. Mitten in der Nacht wachte ich auf und hatte Hitzewallungen: ein Blick aufs Thermometer zeigte dass es mehr als 26 Grad Celsius im Raum waren. Die Klimaanlage ließ sich jedoch nicht einschalten. Nach Sonnenaufgang steigerte sich die Temperatur im Zimmer auf ungefähr 30° – dies steigerte nicht wirklich meine Zufriedenheit.

Das Frühstücksbuffet hier im Hotel war ganz passabel. Die Reaktion an der Rezeption jedoch, auf meine Bitte, während meiner Abwesenheit doch bitte mal die Klimaanlage zu überprüfen, war nicht akzeptabel. Erwarte ich für ein 3Sterne Businesshotel zuviel, dass jemand an der Rezeption Englisch spricht? Man versprach mir jedenfalls, den „Blast“ ab heute anzuschalten, da die Berufung zentral gesteuert wäre. Als ich gegen Abend ins Hotel zurückkehrte, war aber immer noch sehr warm und die Steuerung der Klimaanlage war nun komplett deaktiviert. Fenster lassen sich auch nicht öffnen und schon kostete mich mein aufgrund der erneuten Hitzewallungen eintretende Pulsanstieg gefühlte 100 buddhistische Karmapunkte. Ich mochte es nicht, dazu gezwungen zu sein, nochmals an die Rezeption zurückkehren zu müssen, um doch bitte endlich die Steuerung der Klimaanlage zu aktivieren. Ich habe doch keine finnische Sauna gebucht. Das Englisch Niveau war zum Abend hin immerhin fast auf Hauptschulniveau, aber auf eine Erklärung der Bedeutung der Aussage „we will change in the computer“ musste ich verzichten. Ich bedankte mich ordentlich und im Zimmer konnte ich tatsächlich die Klimaanlage steuern und sie kühlte.

Zurück zum Stückwerk. Also morgens bin ich erstmal zur Station Otemachi, um dort einen buddhistischen Tempel zu sehen. Er verbirgt sich in oder auf den weißen Gebäude in der Mitte.

Ich bin dann von dort mit der Bahn nach Takahama gefahren und von über einen Hügel zum Tempel 52 gewandert. Der Weg war anfangs ziemlich zerstört und wandelte sich dann in einen Dschungelpfad.Dann, immer schön an der Straße entlang (dort bekam ich eine Orange als Ossetai) ging es anschließend nach Tempel 53.

Da erst Mittag war und die Bahnstation nebenan, beschloss ich die Bahn zur Station Onishi zu nehmen und von dort einige Kilometer zu Tempel 54 zu gehen. Dort traf ich erneut auf einen ausgewanderten Landsmann und wir erhielten ein Ossetai: eine Flasche Wasser und einen Keks. Er hatte wohl nicht den Eindruck, dass ich dies Ossetai verdient hätte, da ich einen guten Teil der Strecke mit dem Zug gefahren bin, anstatt 30km durch Industriegebiete zu wandern… Dann aber bitte auch nicht über das (tolle!) Wetter beschweren und dass man davon Sinnenwand bekäme.

Weiter ging es vier Kilometer nach Tempel 55 im Zentrum von Imabari. Ganz in der Nähe des Bahnhofs habe ich eine Filiale von Coco Curry gesehen, ich freue mich schon darauf dort übermorgen etwas zu essen.

Einen staubigen Parkplatz mitten zwischen den Tempelgebäuden finde ich etwas irritierend, aber wo sollen die armen Autos und Busse den sonst hin?

Direkt nebenan ist auch ein großer Shinto Tempel, auch hübsch.

In der Stadt bin ich zwar in zwei Tagen für zwei Nächte, aber d durch diesen Vorlauf habe ich mir den Umweg und logistische Probleme erspart. Eigentlich hatte ich vor, auch noch Tempel 59 zu besuchen, allerdings habe ich mich zu lange mit einem Paar aus der Schweiz unterhalten und somit den Zug verpasst, der mir dies zeitlich ermöglicht hätte. Um fünf Minuten… Somit muss ich in zwei Tagen die Tempel 56 bis 59 in strikt chronologischer Reihenfolge besuchen. Ordnung muss sein. Auch gut.

Ein weiteres Ergebnis der Unterhaltung war, dass ich mir völlig unsicher geworden war, ob mein Plan des Besuches von Tempel 65 und 66 realisierbar sein würde. Nochmaliges genaues Studium der Karte und der möglichen Bahnverbindungen, gibt mir jedoch Zuversicht, obwohl es sehr sportlich wird, mit über 30km und 900 Höhenmetern und ich eventuell erst zur Abenddämmerung am Onsen Hotel eintreffe. Das wird schon!

Mit dem Zug ging es dann von Imabari nach Matsuyama zurück, insgesamt gelaufen heute nur etwa 20km.

Der Upload der Bilder und des Blogeintrages sind auch nur Stückwerk. Das APA Hotel WiFi ist nun auch als Angreifer gesperrt. Von hier aus geht ohne Umweg über die heimische Fritzbox per VPN also nichts mehr…

Und was sagt der Hoster lapidar dazu? Ihm steht die WordPress App arbeitet nicht richtig und eine Ausnahme von der Sperrregel gibt es nicht. Er praktiziert „Sicherheit und Betrieb schließen sich gegenseitig aus“

Anderseits habe ich mich auch zu sehr über die App geärgert, so dass ich wie jetzt auch gerade über das Webinterface arbeite. Geht im Endeffekt schneller, weil stabiler im Betrieb und hat mehr Möglichkeiten.