Tag 9: Shingu – Kumano

Die heutige Etappe nennt sich Hama-kaido und führt fast immer am Shichiri-mihama Strand entlang oder historisch auf den Strand. Dieser besteht aber aus kleinen Kieseln – darauf mit Rucksack zu laufen ist in etwa so anstrengend, wie einen steilen Berg hinauf zu gehen. Dies erspare ich mir aber weitestgehend, denn mit vorraussichtlich 28km wir es ohnhin sportlich genug. Die linke Schulter macht sich bereits nach 500m bemerkbar, aber irgendwie schaffe ich es über den Verlauf der Stunden, es nicht allzu schmerzhaft werden zu lassen, vor allem, da sich der Schmerz ausgleichend auf beide Seiten verteilt…

Die Strecke ist fast permanent entlang der vielbefahrenen Straße und es gibt nicht allzu viel Besonderes zu sehen. Nur kommt es so vor, also ob ich jetzt einige der übersprungenen Stecken von Shikoku nachhole – Meditation im Abgasrausch…

Kurz vor Kumano befindet sich dann der Hanaoiwaya Schrein, an einem großen Felsen. Und dann gibt es noch etwas weiter einen Löwen Felsen, um den ich auf dem Kieselstrand stapfe. Dann noch ein steiler Anstieg und ich bin in meinem Onsen Hotel.

Man gibt mir ein westliches Zimmer, aber ich hatte traditionell gebucht, das lasse ich schnell ändern, den auf einem Futon schläft es sich besser. Das erste Hotel, bei dem der Toilettendeckel automatisch beim Betreten des WC nach oben klappt und die Schüssel beleuchtet ist. Musik hat die Toilette aber nicht, ich probiere alle Tasten.

Festzuhalten ist, dass das WiFi in diesem Hotel großer Mist ist. Am falschen Ende gespart. Deswegen muss ich auch zum zweiten Male über das mehrgängige Essen schreiben. Englisch spricht man hier auch nur mittels Übersetzer Apps auf Tablets oder kleinen Geräten. Das Essen wird wahrscheinlich gehobenes Niveau sein, aber ich bevorzuge die etwas einfachere Variante ohne Schnecken und ähnliche ausgefallene Meeresfrüchte.

Gerade habe ich festgestellt, dass ich es unmöglich morgen ausschließlich zu Fuß bis zur nächsten Unterkunft schaffe, wenn ich auf den historischen Pfaden unterwegs sein will. Ich muss dann Mal schauen, wieviele der Pässe ich bis zu einer Bahnstation schaffe, die mich dann ein paar Stationen weiter nach Owase bringt.