Ich bin dann mal fort … in Bangkok

Bangkok, Thailand

Der erste Schritt ist nun unweigerlich getan, ich bin fort, ich bin unterwegs. Angekommen, wo auch immer bin ich noch nicht.Vor allem gefühlsmäßig. Vorgestern zeigte sich wieder einmal, dass Abschied weh tut, vor allem,
wenn mich solch herzliche Anteilnahme erreicht, mit der ich nicht
gerechnet habe.
Wenn ihr das liest: der Schutzengel hängt neben mir am Rucksack!
Und daneben ein kleines Fatima’s Auge gegen den bösen Blick.
Eigentlich
alle Menschen, denen ich heute begegnete waren ausgesprochen
freundlich, da sind solche Talismane derzeit nicht nötig,. Um knapp 23:00 Ortszeit, bei annnähernd dreißig Grad im Freien bei einem kühlen Singha-Bier zu sitzen, hat etwas Irreales: Gestern noch hielt mich Dauerregen und Kälte umfangen, und vorgestern war allgemeine Verabschiedung von Arbeits-Kollegen. Aber per WLAN und Mobilfunk bin ich noch genauso mit daheim verbunden, als wäre ich niemals geflogen…
Nach meiner Ankunft in meiner Unterkunft habe ich mich aufgemacht und mich mit einer traditionellen Thaimassage „quälen“ lassen – ist recht schmerzhaft, sich die Verspannungen der letzten Wochen wegmassieren zu lassen, aber irgendwie auch befreiend.
Dann habe ich meinen ersten Kampf mit dem lokalen Mobilfunk nach Punkten gewonnen – nach viel Belustigung von Supermarktpersonal habe ich sogar zwei SIM Karten fürs Handy bzw.Modem gekauft, das Guthaben der einen reichte immerhin für eine SMS. Kann allerdings auch sein, dass meine verzweifelten Versuche, eine nicht auf Thailändisch erfolgende SIM-Karten-Aktivierungsansage zu erhalten zu viel des Guten waren – es ist schlicht unmöglich, auf einem Touchscreen, der sich abschaltet Tasten zu drücken … wer denkt sich so etwas nur aus – ach ich vergaß: es ist Winzigweich Mobile…
Weihnachten scheint hier ausgesprochen populär geworden zu sein – alles ist voller Weihnachtsdeko – zum Teil etwas kitschig, ingesamt aber recht hübsch – nur nicht bei tropischen Temperaturen nonstop Jingle bells und Santa Clause is coming to town hören zu müssen… Der lange Marsch durch die Stadt Morgens bat ich als erstes um einen Zimmerwechsel, das erste hatte ein Fenster zur Haupstraße hin – auch mit Oropax schienen die Fahrzeuge noch mitten durchs Zimmer zu fahren.
Jetzt habe ich stilvollen Ausblick vor eine Wand und Klimabrumm – immerhin 50 dB weniger und gleichmäßig. Nach einem ausreichenden Frühstück bin ich losmarschiert: durch die Massage Parlour Gassen vorbei an vielen vielen Sextouristen, durch ein Universitätsgelände, mit dem Boot, in und um Wats, um dann in Chinatown an einem Straßenstand fried noodles in spicy mit chopsticks zu essen. Lecker. „20 Baht – all day long!“
Wahrscheinlich fallen immer noch genügend Leute darauf herein, auf die „Touts“ – die Schlepper. Kommen wie aus dem Nichts, schaffen geschickt den Gesprächseinstieg und treten ja auch recht überzeugend auf, obwohl jedem der gesunde Menschenverstand sagen müsste, dass zum Preis von Zweidrittel Litern Benzin niemand einen ganzen Tag herumTukern kann. Um die Khao San Road herum ist das Publikum anders, hier sind es mehr die Jüngeren, Ausgeflippten, Ausgestiegenen und Verwahrlosten – Partymachen, billigst essen und trinken und sich wegdröhnen – in Sikumvhit trieben sich mehr die Vereinsamten herum, beim Versuch sich etwas Liebe zu kaufen.