Wat & Wo

Ayutthaya, Thailand

Meine Unterkunft für drei Nächte, ist ein traditionelles Thaihaus mit separatem Komfortbad. Es kann problemlos mit dem Fünf Sterne Strandresort mithalten, nein toppt es sogar: Es gibt WLAN in hervorragender Qualität und Geschwindigkeit. Das Frühstück ist schlicht, aber von gutem Geschmack.
Auf meiner Veranda bin ich umzingelt von Geckos, deren kecke Laute beinahe klingen, wie das hausierende Strandresortpersonal. Geckos sind mir lieber, denn sie sind nützlich und vertilgen Moskitos, statt sie ins Zimmer zu lassen.
Es ist um einiges heißer hier, als in Myanmar, Akklimatisierung und weitere Thaimassagen als dehnbare Vorbereitung auf ausgedehnte Meditationen erscheinen unverzichtbar.

Gegen halb neun setzt an der kleinen Fähre die große Stadtflucht ein – Schlangen von Mopeds wollen übersetzen doch mehr als Zehn Mopeds geht auch mit gegenseitig festhalten nicht, wenn keiner baden gehen soll.
Kleine Schlepper ziehen hochaufragend Wannenkähne leer Flußaufwärts; Flußabwärts liegen diese schwerbeladen mit Sand, tief im Wasser, über den Bug schwappt der Fluß.
Karaokekutter, doppelstockig, stimmungsgeladen, ziehen lautstark
vorüber. Alle Jahrgänge sind vertreten, die ältere Generation bevorzugt
die langsameren Songs, doch ist keineswegs ruhiger. Auch das Restaurant, in dem ich sitze, hat eine eigene Karaokeabteilung. Singen kann offenhörlich keiner, aber es wird dennoch frenetisch applaudiert. Ich winke einem Karaokekutter zurück und ernte ein euphorisch gelachtes „Hullo“ und eine Extraperformance.

Wir schreiben das Jahr 2553, Kapitän Noi und sein feuerrotes Spaceship sind in Raum und Zeit aufgebrochen, an Bord ein Falang. Unterwegs bilden sich immer wieder Risse im RaumZeitKontinuum und die Vergangenheit wird mit der Wiederentdeckung lebendig: Frisch verliebt, kurz vor dem Tsunami, zum Greifen nah, doch unbegriffen. Nach erfolgreicher Landung besorge ich mir noch eine Aufladerubbelkarte für die NotebookSimkarte. Immer wieder lustig, das Verhalten von Angestellten, wenn sie nicht verstehen, was man von ihnen will – Fluchtartiger Abbruch der Betreuung und Abtauchen, aber nicht immer der Versuch einen komptenteren Gesprächspartner heranzuschaffen. Notwändige Sprachen lernen, mit Interessenten kommunizieren können, ist unheimlich wichtig im Dienstleistungsbereich!
„Huch, Kunde droht mit Auftrag – schnell weg!“ ist dagegen nicht wirklich Geschäftsfördernd, doch leider viel zu häufig gelebte Realität… Nach einigen Problemen habe ich meine Tempelfunktechnik erfolgreich eingerichtet.
Auf der schattigen Veranda sitzen, im Internet recherchieren, mit Laos chatten und Berlin telefonieren, dabei einen Trinkjoghurt schlürfen – man lernt nie aus.