Für das Frühstück musste ich eine frühere Zeit aushandeln, statt 07:30 wurde 07:00 akzeptiert.
Dann ging es stetig bergan, bei wunderbarem Wetter, vielleicht schon eine Spur zu warm für mich, oder ich war nicht 100% fit, weil ich dort geschlafen habe, jedenfalls gegenüber gestern, fiel mir der Anstieg deutlich schwerer. Erst mit der Zeit, aber vor allem nachdem ich etwas Magnesium genommen hatte ging es leichter. Bei einem Zwischenstop traf ich meine drei Japaner wieder und sie schenkten mir zum Feiertag einen Drachen-Wimpel den ich dann fortan ebenfalls tragen durfte. Oben auf dem Pass war ich dann plötzlich die Attraktion für eine ganze Gruppe junger Japanerinnen als Deutscher, der auf Shikoku gepilgert ist und jetzt den Kumano Kodo läuft. Lustig.
Der Abstieg war schier endlos, mit vielen schrägen Steinstufen- ich habe hier solch ein unglaubliches Glück mit dem Wetter! Ansonsten bei Nässe wäre der Weg auch mit Stöcken deutlich schwerer und gefährlicher geworden.
Später, nach einem Stop an einem Michi No Eki, bei Nullcola mit meinem Lunchpaket, kaufe ich mir noch etwas Instantfood für abends und einen Joghurt für Frühstück. Ein junger Japaner, der offensichtlich zu sehr der deftigen Küche zugetan ist, empfiehlt mir in höchsten Tönen ein Curry. Warum nicht denke ich mir und kaufe es. Mein Abendessen, nicht schlecht.
Am großen Schrein von Hingucker Taisha habe ich dann auch schon den Kohechi Teil des Weges erfolgreich abgeschlossen. 70km sind geschafft, alle Stempel im Heft. Den finalen Weg über einen Bergkamm nach Yunomine Onsen gehe ich mir für morgen auf und nehme kurz vor fünf den übervollen Bus.
Das Hostel J-Hoppers ist wirklich sehr gut und übertrifft meine Erwartungen. Vor allem hat es ein Outdoor Onsen, der der Knüller ist. Es gibt Gratis Reis am Abend und morgens Onsen Porridge -Reisschleim aufgkocht mit Thermalquellwasser, welches deutlich schweflig riecht. Schmeckt trotzdem nach nichts und ich esse lieber Müsli zum Joghurt, was es hier in Beutel abgepackt gibt.