Erster Eindruck vom Ausdrucken

Ein Creality Ender 5 – Favorit der all3dp.com Redaktion zum 11.11. für knapp 40% günstiger, mit Lieferung aus Deutschland – warum dann nicht den günstigen Einstieg in den 3D-Druck wagen? Der gößte mediale Hype ums Drucken in 3D ist zwar vorüber, aber die Technologie hat sich etabliert, ist „da“ und wird genutzt. Mich genauer mit den einzelnen Verarbeitungsschritten zu beschäftigen, kann nicht schaden – vor allem praktisch.

Im Nu bin ich von einem ganzen Zoo voller neuer Begrifflichkeiten umgeben, die es einzusortieren gilt: 3D-Modellierung, Slicing, Filament, PLA, ABS, PETG und die jeweiligen Extruder- und Heizbetttemperaturen, Druckgeschwindigkeiten, Schichtdicke, Füllgrad, und und und..

Natürlich frage ich mich, welche Dinge ich sinnvoll ausdrucken könnte?! Ersatzteile für manches gebrochene kleine Plastikteil, welches ein Gerät ansonsten im Alltag unbenutzbar macht? Hält das denn? Welches Material? Kann der Drucker dies verarbeiten? Wo bekommt man ein Modell dafür her? (Es gibt u.a. ein Thingiversum der Dinge :-)) Und wenn es noch keine Druckanleitung gibt, wie erstelle ich mir selbst eine?

Vom eigenen Verkaufserfolg überrascht, wird der Drucker zwar schnell geliefert, aber das Druckzubehör (Filament) ist im Europalager ausgegangen, so muss ich noch warten. Der Zusammenbau gestaltet sich nicht so schwierig, da ich Jahrelange Erfahrung im Zusammenbau von Schwedenmöbeln gesammelt habe. Die Aluminiumprofile, Laufschienen und Schrittmotoren machen einen vernünftigen Eindruck, und die korrekte Interpration der Pictogramme der Anleitung bekomme ich erfolgreich hin. Bei der Kabelführung bzw. Befestigung mit Kabelbindern kommen mir Zweifel, ob da am richtigen Ende gespart wurde, aber nachdem alles verschraubt und verstöpselt ist und sich die Achsen reibungslos bewegen lassen, schalte ich für einen ersten Funktionstest ein. Läuft! Die Lüfter des Gerätes machen sich allerdings für ihre Größe sehr lautstark bemerkbar. Das schreit nach: Pimp your Printer.

Nun gilt es das Druckbett zu justieren: Extruder in Homeposition fahren lassen, Schrittmotoren X/Y entkoppeln und dann alle vier Ecken der Platte mit Stellschrauben so justieren, dass gerade eben ein Blatt Papier zwischen Extruderausgang und Druckplatte passt. Aufheizen und Filament in den Extruder fummeln, bis es ihm aus der Nase kommt.. Check. Und dann auf die Schnelle ein kleines Hundemodell von der Speicherkarte für den Ausdruck ausgewählt und: Go!

Der Drucker saust, surrt, jault und rauscht. Er steht auf dem Eßtisch ohne Unterlage und ist somit extralaut. Drei Stunden braucht es, bis der kleine Plastikhund Schicht um Schicht entstanden ist. Sieht gut aus, lässt sich gut von der Platte entfernen und auch das Bodenstück kann ich problemlos von der Figur ablösen und darunter kommt sogar ein kleines eingeprägtes Emblem zum Vorschein.

Ich bin zufrieden. Jetzt muss ich „nur“ noch meine Kreativität anschmeißen und versuchen meine Kunstobjekte aus der Gedankenwelt in digitale Modelle und passende Ausdrucke umzuwandeln. To be continued…