突然,我会写&#

 

Qingdao, China

Der Titel soll heißen: „Plötzlich kann ich sehr gut Chinesisch schreiben…“
Und im Prinzip sollte dort stehen:
突然,我会 ;写很好汉෾ 1;…
(Aber wie man am Titel sieht, ist die uneingeschränkte Unterstützung von Sonderzeichensprachen in der Technik immer noch graue Theorie und die letzten Symbole verwandeln sich in ein Comicgerechtes Grummeln. Ist ja auch nicht ganz so einfach.) Wenigstens die Eingabe ist kein Problem – Spracheeingabeschema Chinesisch auswählen, z.B. MS Pinyin als Tastaturlayout und schon muss man nur noch die Pinyinschreibweise von Begriffen eintippen, um das gewünschte zugehörige Zeichen auszuwählen. Nur noch – Ha!
Es gibt leider etliche, bei der Aussprache gleichklingende Symbole. Bei einer Auswahl legt man sich jedoch fest und worauf, sollte man schon wissen.
Nach drei Wochen intensiven Lernens beginne ich immerhin mir einige Zeichen einzuprägen, denn ohne geht es auf Dauer nicht, denn es ist besser selbst lesen zu können.
Denn verstanden wird man ohnehin nicht, und selbst wenn, sind die Aussagen so belastbar, wie eine gut gezapfte Pilsschaumkrone.
Ein Beispiel:
Schokolade kaufen im Supermarkt – eines der wenigen Nahrungsmittel, dass hierzulande teurer ist als daheim. Und zumeist gibt es nur sehr überteuerte Cadbury oder Hershey Schokolade für den Geschmacksinerten Gaumen.
Halbwegs preisgünstig ist nur die chinesische „Lose Ware“, die man sich im Beutel mit einem Schüppchen selbst aus verschiedenen Sortimentskästen zusammenbaggert. Natürlich haben die Kästchen je nach Qualität unterschiedliche Preise und man darf längst nicht alles einfach zusammenwerfen. So gibt es auch Fächer mit Mikromars für den dreifachen Preis der Standardchinaware und dazwischen Knisperschokoladentäfelchen, die es mir besonders angetan haben. Problem: kein Preis am Kasten. In China keinen Preis für eine Ware vor dem Kauf zu haben: Gar nicht gut, böse Überraschung!
Also jemanden fragen. Wie wäre es denn mit dem heraneilenden Mister Wichtig, mit Walkietalkie?
Prima, er fühlt sich berufen. Entscheidungsfreudig antwortet er auf meine Frage „duoshao qian“ mit Achtzehn, dem gleichen Preis, der auf einem Nachbarkasten angegeben ist. Ich bin skeptisch, denn das linke Nachbarfach kostet 120, aber da der Mensch nun an der Waage zur Auszeichnung steht, packe ich ein paar Täfelchen ein und lasse die Schokolade auswiegen. Das Etikett, das er ausdruckt, weist einen Preis von 99 aus, mehr als das Fünffache des Gesagten.
Also kommt wichtiger Antwortsatz Nummer Eins zum Einsatz: Bu yao – Nicht wollen!
Konsternierte Gesichter. Wie mache ich es den – schlagartig – fünf Personen klar, dass der Preis zwar sicher korrekt, und auch auch fürs Kilo und nicht fürs Pfund ist, aber nicht den mir auf Nachfrage genannte Preis darstellt? Mr. Wichtig jedenfalls fühlt sich ebenso schlagartig zu Wichtigerem berufen und entschwindet. Erfolgreiches Projektmanagment: Aufkehren müssen Andere 😉 Wahrscheinlich hätte ich einfach Drei, Vier Täfelchen auspacken und als „Kostprobe“ aufessen sollen, aber stattdessen zieht die Problembeseitigung weitere Mitarbeiter an, darunter auch eine des Englischen mächtige Dame, die mir nochmals die Preiszusammensetzung erklärt, aber dann immerhin auch versteht, dass das Problem nur darin besteht, dass der Preis der Ware nicht mir als Käufer passt und einer ihrer Kollegen die Verwirrung gestiftet hat. So ist es halt auch in China, wenn die mehr Halb- als Wissenden sich durch ihr übergroßes Ego berufen fühlen, Entscheidungen zu treffen, von einer Verantwortung dafür jedoch nichts wissen wollen…
Ich habe dann einen Beutel Knabberkram gekauft, somit zurück zu der Symbolik. So habe ich mir zum Beispiel ganz gut das Zeichen für Fleisch eingeprägt, damit ich es in Zukunft auf einer Speisekarte erkennen kann. Das Problem ist nur, dass es soo einfach dann auch wieder nicht ist, denn auch einem Jägerschnitzel sieht man es Namenstechnisch nicht an, dass ein richtiges Schwein und kein Schwein von Jäger drinsteckt. Aber so einiges sollte in Verbindung mit der Zubereitungsart (Scheibe, zerstückelt, gebraten, gekocht, gedünstet…) zuzuordnen sein. Hoffe ich. Ansonsten heisst es, sich überraschen lassen – was immerhin auch die Kantine dieser Schule geschafft hat, als ich das erste Gericht von der Tageskarte auswählte. Wenn ich die Lehrerin vorher richtet verstanden habe, sollten es gebratene Knoblauchschößlinge mit Schwein sein. Es war grün,stengelig und mit dünnen Schweinestreifen und sehr wohlschmeckend, unter anderem auch, weil ausreichend gewürzt! Oder ich brauchte die Symbole für Qingdao, um aus einer Liste von Kinocentern die richtigen herauszusuchen. Nur so funktionierte die Auswahl der Website und ich bekam die Chance die Seite von translate.google übersetzen zu lassen und zu sehen, welche Filme in welcher Sprache laufen. Natürlich ist die automatische Übersetzung ziemlich banana – so wird aus dem Versuch gut schreiben zu können bei der Übersetzung das genaue Gegenteil draus…
Und längst nicht alle Webseiten sind durch den Googleübersetzer zugreifbar, wie auch von hier so Etliches nicht im Netz erreichbar ist. Ein flickeriges Portal ohne Bilder ist ziemlich sinnfrei und große Blogdomänen sowie die große Videoschleuder sind komplett „unerreichbar“. Auch die meisten Bilder in der Wikipedia fehlen. Es erscheint dann kein Hinweis ala „for business purposes only“ sondern der Zugriff dauert ewig, um dann lapidar in einer leeren Seite, oder einem Netzproblem zu enden.
Gerne hätte ich das Reiseblog von einem kanadischen Paar weiter verfolgt, aber… Es geht nun in die vorerst letzte Woche des schulischen Lernens und dann erfolgt der zweiwöchige Praxistest, ob mich vielleicht doch jemand versteht!?
Heute (2010年 3月 20号) war das Wetter sehr trüb, um nicht zu sagen die Luft war gelbrot und voller Staub – es scheint die halbe Wüste Gobi herangeweht worden zu sein und es ist vorbei mit der zwar kalten, aber immerhin recht sauberen Luft. Das Kratzen in den Bronchien kommt mir wie eine Warnung vor, mit welcher Luftqualität ich in Shanghai oder Beijing zu rechnen habe.. Dagegen war der Ausflug in die Laoshanberge im Norden letztes Wochenende sehr gelungen, auch Wettertechnisch. Mit der Buslinie 304 für 1,5RMB bis zum Ticketschalter und Sightseeingbusstop, dort die 80 RMB Nebensaisoneintritt (davon 30 für den Shuttlebus) bezahlt und schon ging es weiter in den Naturpark. Regelrecht befestigt, das Ganze, inklusive Elektrozaun und Fingerabdruckscannern. Immerhin gehören die Laoshanberge mit alten Taoistischen Tempeln zu den Wichtigsten Chinas. Der Tempelbesuch dort kostete natürlich nochmals extra, die 20RMB lohnten sich immerhin – dagegen kann man sich die 50RMB für den gammeligen Fernsehturm in Qingdao sparen. Naja, man nimmt halt mit, was sich hier an „Attraktion“ anbietet und hinterher weiß man immer mehr. Gesang und Tanz im Einhorn zum Abschluß Nun ist sie vorüber, die letzte Woche in der Sprachschule in Qingdao. Von den 19 Kapiteln des Express-Lernbuches haben wir 18 abgearbeitet, gestern habe ich mein Zertifikat des Erreichens eines Elementary Levels of Mandarin Chinese und ein Zeugnis bekommen. Das Zeugnis enthält jede Menge Anmerkungen zum Lernverhalten und Betragen, so wie es sich anhörte, als es mir die nette Bürodame vorlas.
Das Problem ist nur, dass die Bemerkungen in chinesischen Schriftzeichen verfasst sind und ich davon nichts ohne weiteres lesen kann… ich werde einfach mal glauben, dass lauter positive Dinge aufgeführt wurden, denn ich war ein strebsamer Schüler!
Auch drei Bücher zur chine sischen Geschichte, Geographie und Kultur wurden mir überreicht, was mir Reisegepäcktechnisch Sorgen bereitete,
aber ich konnte eine deutsche Komolitonin dazu bewegen, meine Bücher nächste Woche mit nac Deutschland zu nehmen und dort in die Post zu stecken. Das verschaffte mir etwas Luft, denn dank meiner Kleidungszukäufe wäre meine Reisetasche ansonsten viel zu schwer geworden. Die Woche begann ich mit der umfangreichen Lektüre des neuen Romanes von Frank Schätzing-Limit. Dank einer im Großen und Ganzen flüssig zu lesenden Geschichte und eines sonnigen Sonntages, den ich komplett mit Lesen verbrachte, war es mir möglich am Dienstag die 1300te Seite zu lesen und das Buch vor Weiterreise zurückzugeben. Dann noch ein Besuch im Qingdao-Biermuseum und anschließend ins Kino und den letzten Freitagabend hatte die Sprachschule einen Besuch im Kylin-Hotspring-Resort organisiert. Dort galt es in verschieden aromatisierten Warmwasserbecken einzuweichen und sich ab und an von Putzerfischen anknabbern zu lassen. Hinterher gab es einen offiziellen Teil, eine Art Abteilungsversammlung und dann wurde Essen aufgetischt. Vorher wurde noch mit „Ganbai“ Begleitung das möglichst schnelle Herunterkippen von Tsingtaobier mit Raumtemperatur exerziert.
Mein Magen war von einer vielleicht etwas unglücklichen Essenszusammenstellung am Vorabend noch recht lädiert, so dass ich mich dem dritten Durchgang etwas ungastlich verweigerte. Auf den Tisch zu speien wäre immerhin mit größerem Gesichtsverlust verbunden gewesen. Es gab diverse Speisen, mit einer Vielzahl von Dumplings, Gemüsesorten, Meeresfrüchten und Fisch – wie es sich hierzulande gehört, auf einem übervollen Drehtellertisch und insgesamt sehr gutschmeckend.
Dann kam der geselligere Teil: Karaoke, Gesang und Tanz und eine Tombola. Als kulturellen Freestylebeitrag sang ich gemeinsam mit meiner germanischen Mitschülerin im Duett: Wir trugen „Ich geh mit meiner Laterne“ und „Bruder Jakob“ vor – vielleicht nicht gerade DAS kulturelle deutsche Spitzenerzeugnis, aber ausreichend zur Belustigung einer amüsierwilligen chniesischen Schulbelegschaft in Ermangelung von Liedertexten und Sangeskünsten. Ich weiß nicht, wo die „schicke“ rote Handtasche, die ich in der Tombola gewann abgeblieben ist und will es auch nicht wissen. Ein lustiger Abend.
Dem Einhornresort vermachte ich übrigens meine Bata-Fliflops, die ich vor zwanzig Jahren in Mombasa kaufte, und ließ sie im Spind im Umkleideraum. Ich habe mir hier neue Chinesische PU-Schaum Schlappen gekauft, die mich fortan Fungusfrei über widrige Bodenverhältnisse tragen werden.

In 80 Tagen um die Welt

Hanoi, Vietnam – 27.02.2010

Auf wundersame Weise waren doch nicht alle Mailinh Taxis „unverfügbar“, wie vom Hotel behauptet. Ich fand sofort eins an der Straße, es brachte mich für den halben vom Rezeptionsnepper verlangten Preis. Es ist nervig, wenn einige Hotelangestellte der Meinung sind, ihren privaten 250% Zuschlag auf die ohnehin überhöhten Hotelpreise zu fordern. Ich denke ich werde mich im Buchungsportal hierzu bei meiner Bewertung auslassen.
Der Snack während des Fluges erwies sich als kleine Flasche Wasser und einem Erfrischungstuch – haben wir hier Fastenzeit?
Der Shuttlebus erwies erwies sich als Sackgasse, sie behaupteten zwar, sie fahren in fünfzehn Minuten, doch war ich der einzige Passagier neben den drei gelangtweilten Angestellten, so kam der Hinweis: „Sorry, we go in thirty minutes.“
„You promise?“
Falscher Fehler von mir auf die Beteuerungen der hübschen Angestellten zu vertrauen, aber nachdem sich der Fahrer nach zwanzig Minuten schlafen legte, nahm ich mein Gepäck und ging zum Minibusstand. Natürlich dauerte es hier, bis der Kleinbus voll war, aber als ich nach insgesamt einer vergeudeten Stunde im proppevollen Fahrzeug in die Innenstadt bis vor die Hoteltür gebracht wurde, stand der Shuttlebus immer noch. Ist wohl eher ein Schlafbus.
Das Hotelzimmer war größer als gebucht, aber dermaßen modrig feucht, dass ich froh war nur eine kurze Nacht in der Schimmelhöhle verbringen zu müssen. WLAN funktionierte natürlich nicht. Im Hotel lernte ich eine Irländerin von den Vereinten Nationen kennen und wir suchten die tschechische Hausbrauerei auf. Anschließend ging es zu einem Treffen mit anderen Vereinte Nationen Hilfswerken in eine Drachenfliegenbar – laute BumBum-Musik, Fussball-TV und jede Menge Partypeople. Es war interessant Menschen kennenzulernen, die über Jahre hinweg in verschiedenen Ländern leben, dabei aber nicht wirklich zu locals werden und auch nicht nur die lokal übliche Bezahlung erhalten.
Am Flughafen gelang es problemlos durch Einlegen der Vinaphone SIM-Karte ins Laptop, online zu gehen um das letzte Guthaben zu versurfen.
Und gleich startet der Flieger nach Gungzhou und weiter nach Qingdao – von 31 Grad Celsius nach -5 Grad. Ich habe meine Jacke im Handgepäck und hoffe ich friere nicht sofort nach Ankunft fest 😉

Qingdao, China

80 Tage Reise liegen hinter mir. Ich habe zwar dabei nicht den Planeten umrundet, aber durchaus etwas andere Welten.
Jetzt bin ich im Reich der Mitte gelandet und richte mich für den kommenden Monat häuslich ein. Auch das Wetter scheint das Bestreben zu haben, dass ich mich heimisch – in Deutschland – fühle: es ist knapp über Null Grad kalt und bei Ankunft in Qingdao regnete es in Strömen.
Bereits im Landeanflug wurde ich mit Feuerwerk empfangen, es machte beinahe den Eindruck, als würden Flaks versuchen den Jumbo vom Himmel zu holen. Im Tiefflug ging es zuvor über Industrieanlagen, die Förderbänder und Kessel zum Greifen nah – ich musste dabei an heimische Überflugverbote von Chemischen Werken denken, während im Flieger einige kräftige Chinesen umherliefen und ihr Gepäck aus den Fächern holten und auch ein kleiner Junge im Gang hin und her lief…schräg, ich hab noch auf keinem Flug eine solche Anarchie erlebt. Da wünsche man sich doch fast ein Luftloch. Der Stewart erlitt den klassischen Gesichtsverlust und war darüber not amused. Natürlich wurde das Feuerwerk nicht mir zu Ehren veranstaltet, doch heute ist das Laternenfest, Yuanxiaojie, das das Ende der Neujahrsfeierlichkeiten markiert. (Habe mich gerade noch mal in meinem China-Knigge nachgeschlagen).
Die hier eingesetzten Böller würden in Deutschland vermutlich die Polizei auf den Plan rufen, denn die Druckwellen lassen von etlichen Fahrzeugen die Alarmanlagen anspringen… Am Flughafen empfing mich Aoqi vom International House Qingdao mit einem korrekt geschriebenen Namensschild und wir fuhren durch das uselige Wetter zur Sprachschule. Gegen üppige (ein halber Tausender) Renminbiabgabe erhielt ich ein DSL Modem und eine China Unicom Monatskarte. Ich kaufte dann auch direkt noch einen riesigen Instant-Nudel-Topf für vier Yuan und zwei Flaschen Wasser – auch hier trinkt niemand das Leitungswasser. Ich erhielt noch einige Informationen zum Ablauf des Kurses und löcherte die gute Frau mit Fragen, so erfuhr ich, dass ich mein zu kurz ausgestelltes Visum erst kurz vor Ablauf, also in Shanghai verlängern lassen
Mit Bargeld eingedeckt hatte ich mich an einen Geldautomaten im Flughafen von Guangzhou, wo ich zwischenlandete und die Immigration hinter mich brachte. Anscheinend war die Abhebung sogar gebührenfrei. Für den Geldtausch wollte man 50 Yuan – zur Verbesserung der Servicequalität – nette Umschreibung für Abzocke.
Ein Cafe im Wartebereich sah einladend aus, zum Glück ließ ich mir vor Bestellung eines Cappuchinos die Karte zeigen – 58 Yuan – so gut kann überhaupt kein Kaffee schmecken, dass er sechs Euro kosten darf!
In einem Laden wollte man mir unbedingt teuerstes Evian Wasser und Häagen Dazs Eiskreme verkaufen, doch ich nahm eine Nullcolaflasche und ein dreifach verpacktes Reiseis. Das fand ich allerdings erst nach dem Auspacken beim Hineinbeißen heraus, von wegen Fruchtstieleis.
Die Kassiererin jammerte bei meiner Bezahlung mit einem Hundert Renminbischein, wollte lieber fünf US Dollar, aber nixda, die Geldautomatenbeute musste kleingemacht werden! Mein DSL Internetbastelset stellte sich als für einen nicht Chinesisch lesenden Menschen unüberwindbar dar. Der Modemanschluss gelang, aber mit Anschalten, Monatskarte freirubbeln und loslegen war es nichts. Auf dem Weg zum Heißwasserspender, um mich stattdessen mit meinem Nudeltopf zu trösten, begegnete mir Miranda, eine junge Chinesin im Treppenhaus. Sie war ein wenig überrumpelt von einem fremden Weißbrot um internettechnischem Beistand gebeten zu werden (das war ein Koreaner hier im Hause erst recht!) aber dann gelang es uns.
Man muss erst mit einem Standardnamen und Passwort eine Verbindung aufbauen.
Dann muss man unter Angabe der auf der Monatskarte freigerubbelten PIN seine Anschlussrufnummer mit Namen, Passnummer, Mobilfunknummer und zugehörigem College (alles rein auf Chinesisch angezeigt!!!) registrieren lassen und bekommt daraufhin eine zweite PIN. Erst mit dieser Nummer klappt der Verbindungsaufbau. Puh.
Und falls ich Online Unfug anstellen sollte, hat man mich sofort am Schlafittchen!
Ich testete dann erst mal meine neuen Onlinefähigkeiten und rief über Skype in Deutschland an, funktionierte problemlos. Und höre seitdem SWR3 Webradio Morgen früh folgen weitere Formalitäten und es beginnt der Sprachunterricht nach einer Einstufung (Absolute Beginner 😉 – so wie es ausschaut mit Einzelunterricht. Tag 1- Ich habe vorerst Einzelunterricht und über Aussprache der verschiedenen Konsonanten, Vokale und zugehörigen Töne bis zur beginnenden Kiefer- und Stimmbandlähmung. War es nun der erste oder der zweite Ton, den die Lehrerin ausgesprochen hat? Hörte sich beides gleich an. Meine Aussprache auch, aber meine germanischen Lippen sind vielleicht nur grenzwertig filigran genug, um für chinesische Ohren zwischen Tsch, Dsch, Ssch, Gsch und Sch und Ts, Ds, Gs und S zu unterscheiden. Manch beinahe unanständiger Stöhnlaut will auch nicht so recht, weil hört sich blöd an…
Derzeit gibt es hier noch einen Schweizer Sprachlerneidgenossen, der aber nach mehr als einem Monat erstaunlich flüssig sprechen und vor allem bewunderswert viele der Symbole identifizieren kann. Allerdings meinte er auch, er wäre sprachlich vorbelastet nach China gekommen. Für mich sind überall wunderbar bunte Symbole aufgepinselt oder neonstrahlend dekorativ anzuschauen, aber was das Ganze bedeutet??
Ich ließ mir am ersten Nachmittag von Sylvio den Bus 125 zu den nächstgelegenen Shoppingcentern (mit Multiplexkino) zeigen und dann sind wir für einen Renminbi im Gedränge dorthin geschuckelt. Ich brauchte dringend ein paar Socken, einen Pulli zum Überziehen über die Tropenhemdchen und eine dicke Hose zum Wechseln, denn es ist hier Ar…kalt! Es friert. Ohne die Erklärungen der englischsprechenden Bedienung im huo guo (Feuer Topf) Restaurant wäre es ein ziemlicher Blindflug durch die Bauanleitung der Zutatenliste geworden. Prinzip ist es, einen Topf mit Sud (z.B. scharf, mit Tomate, oder chinesischer Medizin ????) auf einer Heizplatte (Induktion mit Intervall – richtig Hi-tech!) köcheln zu lassen und darin die bestellten Zutaten zu garen. Mir schwante angesichts der Grammzahlen auf der Karte bereits, dass wir etwas zu viel ausgewählt hätten – wir brauchten Stunden um die Berge von Gemüse, Muscheln, Fleischpasten und -stücken nach und nach zu garen und zu verputzen und schafften es doch nicht ganz… Den zweiten Tag habe ich mich bereits alleine in den Bus begeben und bin tatsächlich unbeschadet hin und zurückgefahren. Ich erstand nach langem Suchen ein kleines Deutsch-Chinesisches Wörterbuch und einen Stadtplan, denn ganz ohne geht es nicht.
Mein Streifzug durch das Angebot der Geschäfte offenbarte galaktische Preisunterschiede unbekannter Herkunft – eines meiner Highlights war das Glas Langnese Honig, Sorte „Blackforest“ für Neunzig Euro! Tag 4
Auch heute habe ich mir meine tägliche Shopping Mall gegönnt und bei einigen Schnäppchen zugeschlagen. Immerhin war heute vormittag Schneeregen und die Investition von acht Euro in einen Pullover erschien mir nicht unangemessen. Auch eine Flasche chinesischen Rotweines wanderte in mein Beutelchen – passenderweise heißt die Marke Sauvignon, nur in chinesischen Schriftzeichen, in Pinyin-Lautschrift demnach ZhouWeiNong 😉 Und er schmeckt nicht einmal schlecht.
Mir fliegen zwar im Unterricht Unmengen von Wörtern um die Ohren und ich mache Fortschritte, aber für eine vernünftige Unterhaltung in einem Supermarkt reicht es immer noch nicht, vor allem, da ich die ganzen Vokabeln nicht sofort behalten kann. Dafür ist der Gesprächsversuch im Geschäft f&# xFC;r alle Beteiligten sehr belustigend – ich will nur nach verschiedenen Teesorten schauen und das halbe Dutzend Marktangestellte drückt mir als Reaktion andauernd teure Waren in die Hände, sobald ich ihnen näher als einen halben Meter komme. Ich kann es zwar nicht auf chinesisch ausdrücken, aber ich finde den Vorschlag, den exakt gleichen Tee für den fünffachen Preis zu kaufen, nicht für mich vorteilhaft!
Eben habe ich online versucht, meinen Weiterflug nach Südost China online zu buchen – bekam sogar eine Bestätigung, dass ich per Paypal zahlen wolle, dabei wollte ich dass nicht, aber trotz Abbruchsversuch und Angabe der Kreditkartendaten hatte ich eine bestätigte Flugbuchung. Also per Skype, die dann nicht mehr kostenfreie Rufnummer der chinesischen Hotline angerufen (mein Zimmertelefon ist für herausgehende Gespräche gesperrt) – zweimal, denn trotz der vielen Menschen hier, scheint dei Erreichbarkeit einer Servicehotline auch nicht besser als bei uns zu sein – und die Buchung stornieren lassen und neu eingeben. Ob ich als Ergebnis davon demnächst auch ein E-Ticket zugemailt bekomme werde ich sehen.
Wenn ja, werde ich mir wohl den Luxus weiterer Flugbuchungen gönnen, denn tagelang im Zug zu verbringen ist hier nicht einmal viel billiger, nur anstrengender. Woah de fangdschieng schü jaoh tshing lihh Soll heißen, mein Zimmer braucht eine Reinigung. Ist ja kein Gasthof hier und ein Türklinkenanhänger „Make up my room“ in Englisch und drei Chinesischen Schriftzeichenvarianten kann man ja geflissentlich übersehen. Muß man schon persönlich an der Rezeption vorstellig werden, wenn man denkt lange genug in der selben Bettwäsche geschlafen und dieselben Handtücher benutzt zu haben.
Ich hatte den vorher fein zurecht gelegten Satz noch nicht zuende gesprochen, da hieß es bereits „Ihh dienn“. Mit Hilfe der Rezeptionsdame wusste ich dann, dass dies „um Eins“ bedeuten soll und nicht, „Bitte zahlen“
Da ich zu der Zeit im Zimmer anwesend war konnte ich gute Tips geben, wo offensichtlich noch der Schmutz der Vorbewohnerin Daniela noch der Beseitigung harrte.
Alles wird gut, aber nicht von allein. Bezüglich der Vorstellungen, welche Sorte Zimmer mir denn hier zusteht, habe ich bereits einige eurasische Verwirrung gestiftet. Wurde mir doch bei Ankunft ein Zimmer mit Toilette und WC gegeben und am nächsten Tag hieß es „Sorry, you are Kloless“, frei nach Schiller. Eigenes Klo kostet extra, knapp drei Euro pro Tag. Wer die fossilen Reste auf dem Gemeinschaftklo gesehen hat, der weiß, dass dies gut investiert ist, aber ich musste doch mal bei der ESL Sprachschulagentur nachfragen, ob sie denn wirklich ein Zimmer ohne Toilette für mich gebucht haben, und wenn ja warum.
Woraufhin diese die Sprachschule anschreiben, ich hätte mich darüber beschwert, ein besseres Zimmer bekommen zu haben und man möge mich doch bitte in das billigere Kabuff ohne Zuschlag umziehen lassen.
Helle Aufregung! Und ich durfte dann mitüberlegen, was die Schule darauf antworten könne Mir schreibt man, auf meinen eigenen Wunsch hin hätte man das Zimmer ohne Toilette gebucht. Aha!???
Und ansonsten wären wenn nicht anders aufgeführt Einzelzimmer immer ohne eigene sanitären Einrichtungen.
Ja, ich habe ein Einzelzimmer in dieser Wohnresidenz im Paket gebucht, aber gewünschte Klolosigkeit? Und überhaupt musste ich Bezug auf diesen meinen angeblichen Wunsch nehmen und nachfragen, wo es denn geschrieben steht, dass Einzelzimmer zwar mit beworbenem Internetanschluss, Fernseher und Kühlschrank, aber per se ohne sanitäre Einrichtungen sind. Weder im Angebot, der Website, noch der Rechnung oder den AGB habe ich entsprechendes gefunden. Und bei Buchungen in Deutschland ist Toilette/Dusche bei einem Einzelzimmer durchaus der Regelfall.
Jedenfalls habe ich bei der Sprachschulagentur für eine wahre E-Maillawine durch meine Ankündigung gesorgt, das Kloextra hier zu entrichten, dieses aber nach meiner Rückkehr erstattet haben zu wollen, weil gebucht und bezahlt.
De Versuch sich herauszureden, ich hätte schließlich in Shanghai und Peking Unterkunft im geteilten Appartement statt (deutlich teurer!) eigener Wohnung gebucht, so hätte man davon ausgehen können, dass ich eigenes Klo und Dusche nicht zu schätzen wisse, finde ich etwas schwach. Woah de fangdschieng schü jaoh tse swoah – Mein Zimmer braucht ein Klo! Vorgestern habe ich ordentlich dem globalisierten Trend folgend, in einem Wanda International Cinema Center den Film Avatar in 3D angeschaut. An sich war an der Kasse bereits alles klar, der Film, die Vorstellung und der Sitzplatz waren bereits ausgewählt, als sich bemühte Hilfsbereitschaft von totaler Planlosigkeit meinte einmischen zu müssen. Endresultat war, dass alles wieder von vorne durchgekaut werden musste. Ja, ich möchte wirklich wirklich WIRKLICH in einen englischsprachigen Film! Sollte doch einleuchtend sein, dass es für mich keinen Sinn macht, mich in die chinesischsprachige Version des Film zu setzen, wo ich doch offensichtlich kein Chinesisch spreche, oder?
Der Film war nett und die chinesischen Untertitel hoben sich wunderschön plastisch vom eigentlichen Geschehen ab.
Im Anschluss wurde ich dann noch netterweise von chinesischer Staatsgewalt im Tarnanzug durch einen Schneesturm zur richtigen Busstation geleitet, saß dann auch im richtigen Bus, doch leider eine Station zu lang. Dummerweise liegt diese etwa 1,5km entfernt hinter einem Autobahnzubringer, so dass ich noch einen langen Fußmarsch über eine Schnellstraße im eisigen Wind hinter mich legen durfte. Aber frische Luft und Bewegung sind ja gesund. Gestern ware wir zu einem Heißen Topf Essen bei einer Sprachschullehrerinnenfreundin und ihrem kanadischen Mann (und Tochter) eingeladen. Die ganze Zeit lief im Hintergrund zur Begeisterung der Kleinen eine Serie aus der Teletubbieschmiede und ich hatte das Vergnügen immer wieder eine tanzende blaue Socke und eine Upsy Daisy bei eingängiger „Winkewinke“ Musik zu betrachten. Hier der Link, und dann bitte mit dem Mauszeiger über die Figuren fahren, dann kann man hören, welches Mimimimi und Wakapaka als musikalisches Rahmenprogramm diente: http://www.inthenightgarden.co.uk/en/vi sit-characters.asp Bis dato habe ich es noch nicht geschafft, die historische Altstadt zu besichtigen. Auch heute erschien es mir, obwohl sonnig zu kalt dafür – gefühlte minus Zehn Grad, nöööö. Da kaufte ich mir doch lieber einen ofenfrischen Rosinen- (oder so ähnlich) Stuten ein umfangreiches Sortiment an interessanten Nahrungsmitteln und rekapituliere bei einem Grüntee und Weißbrot mein Chinesisch und komplettiere meine weiteren Chinabuchungen, was sich durch eine plötzlich verlangte Zusatzverifikation meiner Kreditkarteninformation bei der sechsten Flugbuchung etwas aufwändiger gestaltete: Ausdrucken, Unterschreiben, Zufaxen??? Mit Hilfe von Bildschirmcopy, Bildbearbeitung und Digitalkamera schaffte ich es, die gewünschten Daten zuzumailen. Bin allerdings noch ein wenig skeptisch, ob ich nun wirklich korrekt auf den gewünschten Flügen als Passagier gebucht bin. Morgen will ich mal versuchen, bei einer Reiseagentur Zugtickets ausstellen zu lassen. Denn Anfang Mai ist nach dem Tag der Arbeit Hauptreisezeit (neben Neujahr) und da war es besser, rechtzeitig Transport und Unterkunft (zum beinahe doppelten Preis!) zu buchen. Tag 9 Mittlerweile gestalten sich meine Flugbuchungen als eine Art BäumchenWechselDich – ich weiß langsam überhaupt nicht mehr, welcher Flug nun wirklich wann startet. Das Buchungsportal ist nämlich so clever, immer nur eine neue Zeit anzugeben und eine Ordernummer, aber welcher Flug konkret von wann nach wann verschoben wurde??? Raten Sie mal!
Gerade eben habe ich wieder mit dem Callcenter telefonieren dürfen, und ich denke es sitzt in Indien. Immerhin ist über Skype eine US Tollfree Nummer gebührenfrei anrufbar – die chinesische kostet. Etwas was ich aus dem Trara der Buchungen momentan ableite, ist, Flüge mit Zwischenstop hier in China besser in zwei Einzeletappen zu buchen, dann kann man wenigstens einzeln stornieren, wenn sich Flugzeiten ändern. Momentan sieht es so aus, als ob ich durch Flugzeitenverschiebung fünf Stunden Zeit haben werde in Chonqqing den Flughafen kennenzulernen 🙁 Gestern machte eine Schulleiterin unter anderem mir in einer Bank das Angebot als Englischlehrer in einer Grundschule zu fungieren. Schmeichelhaft, aber ich bin hier ja zum Lernen und nicht zum Arbeiten, was ich mit meinem Touristenvisum eh‘ nicht darf.
Ansonsten hapert es mit der chinesischen Verständigung beim Shoppen immer noch – erst machen Verkäufer widersprüchliche Angaben, dann kommen noch ein, zwei weitere hinzu und wenn dann so richtig keiner mehr Bescheid weiß: Schwups, sind alle weg und staunend wie man ist, wird man ignoriert. Das einzige was hilft, ist eine Art „Point and Click-Adventure-Modus“: Draufzeigen, „Haben wollen“, Mitnehmen. In der Regel wird dann ein Preisschild draufgepappt und wenn es total falsch sein sollte, könnte man die Ware immer noch irgendwo auf dem Weg zur Kasse „vergessen“… 第二周 (Das heißt die zweite Woche, di’er ge zhou in tonlosem Pinyin) Was sich so historische Altstadt nennt…
Es gibt ein paar Jugendstilhäuser und es sieht dort aus, wie daheim in Deutschland, wenigstens wie in Stadtvierteln, die zur Jahrhundertwende enstanden und die nicht im Zweiten Weltkrieg dem Erdboden gleichgemacht wurden. Vor allem im Bergischen Land finden sich noch viele schöne alte Herrenhäuser.
In der Sommerzeit ist das Klima hier wohl anders als daheim, so hat man an einige, an sich schöne Fassaden, Klimaanlagen angeschraubt. Dort hängen sie nun – ästhetisch wie die gemeine Kleinklimaanlage nun einmal ist – wie Warzen an den Gebäuden.
Kaffee oder Biergartenatmosphäre unter schattigen Bäumen, gibt es jedoch nicht. Und dass liegt nicht nur daran, dass momentan Winter und die Bäume kahl sind. Falls sonst etwas in der Stadt historisch war, so ist es vermutlich bereits umgegraben, weggesprengt und überbaut worden. Dies vermutlich mehrfach: an jeder zweiten Ecke wird gegraben und gebaut, fast scheint es, als müsse eine Bausünde nach Erreichen der Volljährigkeit durch die nächste ausgewechselt werden. Im östlichen Laoshan-Distrikt, in dem sich auch meine Sprachschule befindet, entstehen momentan Dutzende riesiger Wohnblocks, in denen Zehntausende zusätzlicher Menschen wohnen können. Viele davon mit dem Siebziger Jahre Charme von Köln-Chorweiler oder Berlin-Neukölln und wenn die positive wirtschaftliche Entwicklung des Landes anhält, so wird man in dreißig Jahren vermutlich jede Menge Sprengstoff brauchen, um neu und menschenfreundlicher zu bauen.
Ich habe einen Artikel gelesen, der Immobilieninflationsgefahren in China zum Thema hatte und in dem geschrieben wurde, dass etliche boomende Städte sehr viel stark subventionierten Wohnraum erstellen lassen würden, um billige Arbeitskräfte vom Land anzulocken. Wie lange geht das gut? Gibt es soviele einfachste Tätigkeiten für diese Menschen, oder findet ein „Nachrücken“, aufgrund einer breite Weiterbildung und Entwicklung der Menschen in einer Art Jobkette statt? Vom Straßenkehrer zum Regaleinräumer, über den Weinverkäufer hin zum Filialleiter oder Management? Meine Lernfortschritte in der zweiten Woche haben sich merklich verlangsamt, da ich nicht mehr Einzelunterricht habe, sondern zwei weitere blutige Anfänger in die Klasse kamen. Zwar wurde nicht wirklich von ganz vorne angefangen, aber da zum Großteil Null komma Nix verstanden wird, stockt es bis zum Stillstand. Erschwerend kommt hinzu, dass die Erklärung des Chinesischen auf Englisch erfolgt und wenn dann jemand nur rudimentäres Englisch spricht, dann ist es es wie ein Versuch den Teufel mit Belzebub auszutreiben.
Ich habe den Eindruck, es zeigen sich bereits massive Ermüdungserscheinungen bei den Lehrerinnen und deshalb wird auch bei mir, ob ich gerade das Datum genannt oder über eine Fußpilzbehandlung referiert habe, geflissentlich lächelnd überhört. Ich meine aber ab und an das schmerzvolle Verkrampfen der Nackenmuskulator erkennen zu können. Auch mir schaudert es, wenn zum Teil nicht einmal der Versuch gemacht wird, einen ganzen Satz zusammenzubekommen. Der Versuch der Kommunikation in Sprachbrocken, ala „Zweiundvierzig“ funktioniert nicht wirklich und ist ein Zeichen von Faulheit. Mit meinem Versuch, Zugtickets für nächsten Monat zu kaufen, bin ich gescheitert. Der Computer der Schalterbeamtin hatte mein Wunschdatum zwar in der Auswahlliste, aber nur die nächsten zehn Tage waren dort mit einem grünen Pfeil markiert, vor allen anderen Tagen wurde ein lachender Smiley angezeigt. Ich vermute stark, dass man diese Tage sehr wohl auswählen und ein ein Ticket ausdrucken lassen könnte (warum sollte es sich sonst in der Auswahlliste befinden???), aber vermutlich bin ich dafür nicht VIP genug und nur Reiseagenturen, die eine fette Zusatzgebühr verlangen sind befugt, solche lachende VIP Tickets auszustellen. Gehe ich nun VIP, oder riskiere ich es zu kurzfristig kein Ticket mehr zu bekommen? Vermutlich letzteres, denn ich habe keine sehr langen Zugstrecken geplant und brauche deshalb kein Schlafabteil. Die korrekte Buslinie und -station zum Bahnhof (火车站 huo che zhan) habe ich durch akribischen Zeichenvergleich auf dem Fahrplan herausfinden können, was mich ein bisschen stolz auf mich machte. Ich habe zwar ein Streckenheft erstanden, aber auf die Idee, eine Übersichtskarte aller Strecken abzubilden ist keiner der Verantwortlichen gekommen. stattdessen wurde je eine Buslinie auf genaus eine Seite skaliert und gedreht, bis es passte – was die Vergleich- und Erkennbarkeit sehr erschwert, man muß die Richtungsangabe beachten und derselbe Straßenverlauf sieht jedesmal unterscheidlich aus… Zwischen Sechs und Sieben ist hier übrigens Publicbus-Primetime und es heisst zusammenrücken. Dabei geht es allerdings noch recht zivilisiert zu, wahrscheinlich aufgrund der Gewissheit, dass fünf Minuten später der nächste Bus kommt und es sich darum nicht lohnt, zu quetschen, was das Zeug hält. In Myanmar hätte man in den gut gefüllten Bus sicher noch Zwanzig Leute hineinbekommen. (Und zwei Dutzend wären aufs Dach geklettert)
An die Übertragung aller Arten von Kleinstlebensformen denke man besser nicht. Es empfiehlt sich auch wegen des verbreiteten Mundgeruchs, Anderen im Bus möglichst nur den Rücken zuzukehren…