Am Anfang stand der Hochglanzprospekt

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Germany, Germany
Sunday, July 12, 2009

Eines Tages im letzten Jahr kam er mit der Hauspost: der Hochglanzprospekt über das Langzeitkonto - ein neues Programm zur Umwandlung von Entgelt, Mehrarbeit oder Urlaub zu bezahlter Freistellung.
Üblicherweise verhält sich der Nutzwert der Unternehmenspublikationen reziprok zur Druckqualität, kein gutes Zeichen. Nur aus einer Laune heraus, studierte ich dennoch den Inhalt.

Das Programm bot die Chance, dem frühzeitigeren Rentenbeginn entgegenzusparen.
Oder alternativ, gleich dem feuchten Traum eines pubertierenden Unternehmers, möge der Arbeitnehmer nicht nur die Kosten seiner Weiterbildung übernehmen, sondern sich während dieser Zeit auch sein Gehalt selbst bezahlen.
Doch welche Art von Weiterbildung innerhalb des Programms möglich wäre, war in keinem der umfangreichen Paragraphen der Betriebsvereinbarung festgelegt.
Eine Hotline für die Beantwortung von Fragen zum LZK war eingerichtet worden. Dass die
Aussagen der (zumeist) netten Damen am Telefon jeglicher praktischen Relevanz entbehren, erfährt man erst später, wenn man sich tatsächlich darauf berufen möchte.
Eine Aussage lautete, es sei doch das eigene Geld, da müsse man doch selbst wissen, welche
Weiterbildung es wert sei, es dafür auszugeben. Kriterien, die zu erfüllen sind, gäbe es nicht...
Soso.

Reisen bildet, schrieb immerhin schon Voltaire vor einem knappen Vierteljahrtausend an
Friedrich dem Großen - wenn man dem allzumächtigen Guggel Glauben schenken mag. Eine lange Reise in exotische Gefilde, bei der sich in aller Ruhe die fremde Kultur und Sprache kennenlernen lassen, das erschien mir eine nette Form der Weiterbildung. Dafür lohnte es sich zu sparen.

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