Tokushima – Koyasan

Morgens geht es früh los, um 07:20 soll der Bus der Linie 4 zur Fahrstation fahren, also mache ich um 06:45 zu Fuß auf den Weg. Klappt soweit alles, um 08:00 legt die Fähre nach Wakayama ab, ich esse das Supermarkt Sushi zum Frühstück, zusammen mit Kaffee aus der Thermoskanne. Das Wetter ist schlecht, so wird die Überfahrt zeitweise zu einer ziemlich schwankenden Angelegenheit. Aber es beruhigt sich wieder. Es schließt sich eine Zugfahrt mit drei Mal Umsteigen an, mir wird erst später ist, dass der Zug zuerst nach Osaka (Namba) führt und von dort aus nach Koyasan. Ab Tengachaya wird der ausländische Touristen Anteil zusehends höher. Der letzte Zug quält sich immerhin bis auf 530m hoch, bis dann die letzte Strecke am Kabel hochführt. Nicht daran denken, wie es wäre, wenn das Stahlseil reißen sollte, es sind keine Widerhaken wie bei einer Zahnradbahn erkennbar…

Nichts passiert, alles gut, auf über 800m Höhe prima angekommen. Es gibt Busse. Ich dachte die Station wäre nahe an Ort, checke kurz die Navi-App, sie meint über 3h zu Fuß, Huch! Dann doch schnell in den Bus, bevor er weg ist. Die Fahrt dauert nicht so lang, also checke ich später Mal per Google Maps, da wären es nur vierzig Minuten zu Fuß entlang der Straße gewesen…

Ich komme nach über sechs Stunden Anreise am Muryokoin Tempel/Kloster an, wo ich die nächsten zwei Tage übernachten werde. Ich kann etwas früher Einchecken, Abendessen gibt es bereits um fünf Uhr, damit man noch noch Zeit hat im Laternenlicht Uhr den Okunoin zu besuchen. Das mache ich dann auch später, aber vorher auch noch Mal eine schnelle Tour durch den Ort. Das Wetter besteht aus feinem, aber konstantem Nieselregen. Jetzt zum Nachmittag scheinen sehr viele Tagesausflügler abzureisen, nachdem die Autokolonnen und Busse endlich fort sind, leert es sich zusehends und der Ort bekommt etwas geradezu magisches. Hier steht Tempel oder Kloster direkt neben dem nächsten. Zum Teil sind diese recht groß geraten, aber ich bin hier ja auch auf dem heiligen Berg, dem Zentrum des Shingon Buddhismus Japans. In meinen Tempel gibt es etliche Mönche und Novizen – ganz anders als auf Shikoku. Und im Dunkeln bei Laternenlicht und Nieselregen über den Okunoin zum Mausoleum von Kobo Daishi zu gehen hat zum Teil etwas geradezu unwirkliches. Die Halle der Laternen ist geschlossen, aber einige beleuchten auch einen Rundgang unter den Vordach und i mich freut, ein paar Räucherstäbchen entzünden zu können. Vom letzten Teil des Weges gibt es aber keine Bilder, denn ich respektiere den Wunsch dort keine Aufnahmen zu machen. Definitiv ein Highlight!

Danach noch ein heißes Bad, denn das schließt hier um Neun und bleibt morgens geschlossen und ich bin danach so müde, dass ich nicht mehr bloggen konnte…