Tag25: Seiyo – Ozu

Mein Frühstücksbuffet heute war geradezu deprimierend. Ein Großteil des Angebots wie Fleischbällchen stand gestern Abend bereits beim Buffet und sah dann schon nicht appetitlich aus. Also die Verpflegung dort im Hotel hätte ich mir sparen können…

Dazu passen die Probleme mit dem Blog, mein Hosting Anbieter mag wohl nicht, dass man seine Server zu sehr belastet und blockiert ganz schnell IP Adressen. Nicht mehr erreichbar. Über Mobilfunk geht es, aber auch beim heimischen VPN muss ich einen reconnect der Fritz Box machen, um eine neue IP zu bekommen, um ein paar Bilder hochzuladen. Und dann stürzt die WordPress App mal wieder ab und lädt alles doppelt hoch, oder versucht es vielmehr, weil wir dann direkt geblockt…

Warum tue ich mir das an? Weil ich nicht alle meine Daten nur noch bei Facebook oder Google haben möchte.

Aber es lenkt ab und es nervt gewaltig. Lieber Hosting-Anbieter, von mir aus drossele die Upload Geschwindigkeit, aber einfach blockieren ist dreist. Ich hatte nur auch die Umstände gemacht IPv6 Unterstützung des Webservers zu deaktivieren, ob dadurch vielleicht die Probleme entstehen.

Werde mir wohl einen anderen Anbieter suchen müssen, dumm nur, dass ich gerade erst fürs ganze Jahr bezahlt habe. Am Abend im Hotel versuchte ich es nochmal, mit begrenztem Erfolg über die App, Ein Versuch im Browser war deutlich langlebiger, aber die Bedienung auf dem Smartphone ist sehr umständlich bis unpraktikabel.

Für diesen Tag war nichts Besonderes geplant und es liegen keine Tempel auf dem Weg. T44 ist 70km vom gestrigen Tempel entfernt, nicht an einen Tag zu schaffen.

Ich besichtige einen Moosgarten von den ich in der Facebook Pilgergruppe erfahren habe und auf dem Weg liegt. Hübsch gemacht, so ein grüner Naturteppich zwischen Bäumen, mit der ein oder anderen Skulptur darauf.

Und dann führt mich der Weg wieder einmal über einen Pass, statt die einfachere Variante durch einen Tunnel zu nehmen.

Ozu hat eine historische Straße und ein Cottage und eine Burg. Bei meiner Ankunft in der Stadt ist gerade ein Rudel chinesischer Bustouristen unterwegs. Das erkennt man sofort daran, dass alle einen fremdländischen Pilger alles andere als freundlich anschauen. Kein Kopfnicken oder angedeuteten Gruß, wie es bei den Japanern weit verbreitet ist. Das Auftreten der Touristen macht einen unglaublich arroganten Eindruck, es fällt mir sehr schwer positiv zu bleiben.

Insgesamt ist nicht viel Historisches zu sehen, Ozu könnte eine schöne Stadt sein, aber ist geradezu ein Musterbeispiel dafür, wie man eine verhunzt. So viele hässliche, modernere und doch abbruchreife Gebäude wurden zwischen hübsche Häuser gequetscht. Und auch die Brücke, die momentan gegenüber der Burg neu gebaut wird, mag ja funktional sein und schlicht, aber ist ein totaler Stilbruch. Warum man nicht ein bisschen mehr auf ein optisches Zusammenspiel mit der Burg und dem Damm achtet, ich weiß es nicht. Vielleicht ist es gerade die Stillosigkeit, oder besser die Stilbeliebigkeit in Form einer Stilkakophonie, die hierzulande das öffentliche Stadtbild prägen soll. Es erschließt sich mir nicht, dass es hierzulande einerseits Gärten gibt, wo jedes Sandkorn händisch genauestens ausgerichtet wird und Bäume in perfekte Form beschnitten werden, aber andererseits so unglaublich viele Messy Häuser gibt, und Unmengen von Gerümpel überall herumliegt und verrottet. Ja selbst dass Obst muss möglichst die perfekte Form haben, die Übergabe von Geldscheinen ist die Form beachten. Überall Regeln und Riten, aber beim Anblick der Gebäudeensembles fast überall optisches Entsetzen.

Von den Abgründen in die man wortwörtlich blickt, sprich: den am Hang entsorgten Autobatterien, Kühlschränken Fernsehern, Bürodrehstühlen, Plastikkästen, und und und, nicht zu reden…hier nur ein Beispiel aus Ozu.

Anmerkung der Redaktion: Weitere Bildern konnte ich erst im Nachgang bei der Übertragung dieses Blogs zufügen, die Providerblockade wird sich noch als Sichersheitsfeature herausstellen…