On the road to Mandalay

Mandalay, Myanmar

Allen Lesern dieses Eintrages wuensche ich noch schoene verbleibende Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Es ist unklar, ob ich vor meinem Rueckflug nach Thailand noch einmal online gehen kann.
Mandalay Der Strom faellt hier ebenfalls mehrmals taeglich aus. Das Weihnachten ist, bemerkt man in der Stadt nur bei wenigen Anlaessen:
wenn eine Prozession froehlich singend zur Mitternachtsmesse an Heiligabend zieht, oder vor einer Shoppingmall Winnie-Puh und Mickey Mouse neben einem Kunststoffweihnachtsmann singen und tanzen.
Ansonsten herrscht Alltag, in dem schon mal auf der Strasse ein Fussballfeld mit Kalk gezeichnet wird, um Fahrzeuge herum, und Mopeds fahren quer durchs Spielfeld…
Da wird geackert, geschuftet und gehandelt und grosszuegig Moenchen gegeben oder gespendet. In den Tempeln stehen teilweise dreissig verschiedene Sammelkaesten aus Glas fuer Spenden. Der Wohltaeter kann feinstgranular entscheiden (wenn er denn die Beschriftung lesen kann) ob er fuer den Erhalt der Gebaeude, die Fuussbodenreinigung, Vergoldung, Blumendekoration oder auch kunterbunte Leuchtdiodenillumination seinen Beitrag zur Verfuegung stellt.
Die Konstrukte, die auf den Strassen zum Einsatz kommen sind hoechst Abenteuerlich und durch die Bank weg ueberladen. So einige „Fahrzeuge“ oder Teile davon bleiben auf der Strasse liegen. Auf einem Bild kann man sehen, was passiert, wenn ein Moped-TukTuk mit mehr als einem Dutzend Fahrgaesten vesucht, eine Steigung zu bewaeltigen… An einem Tempel, in dem eine Bronzebuddhastatue steht, die mittlerweile mit 12cm dicken Schichten aus Blattgold bepappt wurde, begegnete uns ein recht muerrisch dreinblickender und aggressiv nach Geld verlangender Jungmoench. Die absolute Ausnahme bisher. Vielleicht war er auch nur ein Fake – sein Karma-O-Meter signalisierte deutlich, dass er noch viel lernen muesste, um nicht ein paar Millionen Extrajahre im leidensvollen Dasein verbleiben zu muessen. Moenchs(ver-)speisung Wenn knapp Tausend Moenche an einem Ort verkoestigt werden muessen und darauf ueber Hunderte Touristen lauern, so nimmt dies groteske Formen an. Fuer eine hiesige Familie ist es eine grosse Ehre (und finanzielle Belastung, knapp 1500 Dollar) die Tagesspeisen zur Verfuegung stellen zu koennen. Fuer die Moenche bedeutet es Essen. Fuer die Touristen? Das einige sich nicht sogar der Schlange der Moenche mit ihrem Fotoapparat in den Weg werfen, ist auch alles. Und selbst nachdem die Nahrung verteilt wurde und die Moenche bei Tisch sitzen, werden die Fenster des Speisesaales belagert, um hineinzustarren und beim Essen zuzuschauen.
Vielleicht hilft es Bilder dieses Zootheaters ins Netz zu stellen, um einige in Zukunft davon abzuhalten.
Auch wenn zur Bespassung einer Reisegruppe Handwerkerfamilien gegen kleines Entgelt fuer eine Praesentation und sogar zu artistischen Darbietungen animiert werden, zeigen sich die zwei Seiten von Pauschaltourismus.
Die meisten der sogenannten Individualreisenden oder Backpacker sind da auch nicht viel besser, denn sie klappern haeufig die gleichen Attraktionen per Einheitsreisefuehrer ab. Allerdings komen sie dann nicht gleich in Scharen… Sagaing Suedlich von Mandalay, in Sagaing, gibt es eine neue Bruecke und unzaehlige Stupas zu besichtigen. In verschiedenen Stilen, so zum Beispiel eine Ceylonesische Version, die wie eine ueberdimensionale hellgraue Glocke aussieht. Oder eben ein getarntes Raumschiff (MIB laesst gruessen!)