Min Gelaber

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Yangon (Rangoon), Myanmar
Tuesday, December 15, 2009

Min Gelaber
Endlich ein Ort, an dem "Min Gelaber" durch die Bank weg als positiv empfunden wird, denn es bedeutet so viel wie: "Hallo, Guten Tag, alles wird gut."
"Danke" hört sich an wie "Cheese-Subbeeh", auch das kann ich mir einfach merken, weil ich mir die Käsesuppe bildlich gemerkt habe. Mit Käse, der sich zieeeht.
Wenn man sich bemüht, kann man auch ohne Sprachschule von Einheimischen die Sprache lernen - es ist in beiderseitigem Englisch-Sprachbrech nur nicht so ganz einfach herauszufinden, was denn nun wirklich gemeint ist. Unser Vokabular ist selten gleich und die unterscheidlichen Akzente machen die Kommunikation noch spannender.
Die Betonung der deutschen Worte unserer Reisebegleitung ist auch etwas gewöhnungsbedürftig und ab und an amüsant - mir wird es in China im besten Falle auch nicht anders ergehen.
Da gibt es 220 Volt Wasserstrom oder auch Telefonium, oder Dinge werden "geused" - manchmal also eine eingedeutschte Denglisch Variante - Eutsch sozusagen. Martin, ein noch nicht eingetroffener Reisender haftet der ganzen Gruppe nun als "unser Fehler" an.

Der erste Tag in Yangon gestaltete sich etwas befremdend - ich habe die DDR nie wirklich live erlebt, sondern sie solange sie existierte ignoriert,Aber mit Eintrittsgeldern bei Stupas etc. verhält es sich ähnlich wie beim früheren Deutschmark Zwangsumtausch.
Da erbietet man in der Sulestupa zu allererst eine "Shoedonation" im Irrglauben Eintritt zu bezahlen, aber dann taucht eine energische Regierungsangestellte und verlangt zwei US-Daollar Ausländereintrittsgebühr, pro Person. Immerhin kostet an der Sule Stupa Fotographieren nicht nochmals zwei Dollar extra.
Nichstdestrotz kommt auf uns - ordnungsgemäß die Schuhe im erspendeten Plastikbeutel tragenden Touristen - plötzlich eine andere Regierungsangestellte zugerannt, ziemlich giftig und tippt sich energisch auf ihren Ansticker an der Brust. Sie verlangt
"Admission Fee. Nochmals. Aber wie es in einer überreifen Staatsbürokratie üblich ist, habe ich einen ordnungsgemäß gestempelten, rosafarbenen Abzockungsbeleg, den ich ihr lachend unter die Nase halten kann. Sie erstarrt irritiert erstarren und sucht Rat bei einer Vollzugskollegin. Dann hetzt sie schreiend einem anderen vermeintlich das Besichtigungsentgelt erschleichenden Touristenpaar hinterher.
Auf Kuba war es im Jahr 2000 ähnlich - Devisen sind Trumpf, bei jeder Gelegenheit versucht der Staat den Reisenden die fremde Währung abzunehmen.

In einer Karaokabar heute - wenn ihr in Yangon seid, dann geht ins Emperor und schaut und hört euch bei einem Snack oder Getränk die Auftritte der Einheimischen und Models an. Ganz bin ich nicht hinter das System gestiegen, gerade als ich dachte, es handele sich um eine Art Anbandelungsbörse, trat ein recht beleibter älterer Herr in Tarnfarbenlongyi auf die Bühne und schmetterte was das Zeug hielt. Genauer gesagt zerschmetterte er jeglichen mir bekannten Musikstil und die Begleitmusik ließ zwischendurch ebenfalls jeden Takt sausen.
Auf meine Nachfrage beim Kellner, ob der Sänger vom Militär wäre und wir alle erschossen werden, werden, wenn wir nicht klatschen, sagte er Yes Yes. Die meisten Gäste klatschten Applaus.

Der selbe Kellner fragte mich übrigens, ob ich Hitler möge. Hier finden sich übrigens an Marktständen auch Hitler-Nazi T-Shirts. An sich hat das Hakenkreuz hier in Asien eine andere, religiöse Bedeutung, aber in Kombination mit einem Hitler Konterfei ist der Interpretationsspielraum doch sehr gering und daheim in der BRD bekommt man höchstens in national befreiten Zonen kein Problem damit.
Ich fragte den Kellner im Gegenzug nach dem Hintergrund dieses Hitlerinteresses, doch erhielt ich nur mit strahlendem Lächeln die Antwort, Hitler hätte sechzig Millionen Menschen umgebracht. Nach welcher Berechnungsgrundlage, weiß ich nicht, aber vielleicht erscheint es bewunderswert, dass ein Mensch es geschafft haben soll mehr Menschen umzubringen, als das gesamte Land an Einwohnern zählt (55Mio).

Der Moskitoverseuchte Flughafen gab Anlass zu einer Diskussion über die Sinnhaftigkeit einer Malariaprophylaxe. Einige Reiseteilnehmer
vertrateb die Ansicht, dafür müsse man extrem Medikamentengläubig sein. Mit Homöopathischen Mitteln ließe sich doch fast alles behandeln.
Der Reisebegleiter dagegen meinte, es gäbe keine Malaria, eine andere Teilnehmerin wies darauf hin, dass man durch eine eigene Prophylaxe die einheimische Bevölkerung ausrotte würde, weil die sich die Medikamente nicht leisten könnten.
Ja wie denn nun? Die nächsten Wochen könnten noch interessant werden, vielleicht entdecken wir ja das erste homöopathische Mittel gegen Malaria. Politisch korrekt und klimaneutral wird dann erfolgreich an das Gewissen der gemeinen Sichelzelle appelliert, worauf sich diese dann sagt: Ich geh dann mal kaputt.
Muß doch jeder für sich selbst entscheiden, ob er sich impfen lässt, Prophylaxe betreibt oder Mut zur Lücke hat. Gerade wenn's eine Möglichkeit zur Vorsorge gibt...soll hinterher keiner jammern, wenn er am falschen Ende gespart hat.


Die Shwedagon Pagode in Yangon ist sehr bemerkenswert und diese Fünf Dollar Eintritt für Ausländer sind gut angelegt. Mit einem 76Karäter und mehreren Tausend weiteren Diamanten an der Spitze auf der goldenen Kuppel. Ob wirklich 6000 Tonnen Gold in der Kuppel stecken? Mein Thailandreiseführer behauptet, die Thais nehmen an, dass das Gold für die Pagode aus der Plünderung und Zerstörung der alten Thai-Hauptstadt Ayuthaya Mitte des Achtzehnten Jahrhunderts durch die Burmesen stammte.

Auf Thailändisch heißt Prost übrigens "TschopDiKap" für Männer, Frauen sagen "Tschopdikaah".

Back in Town
Nach der Rueckkehr vom goldenen Felsen, heute ein neuer Versuch Bilder und Text ins Internet zu laden - das erste Internetcafe war grottig lahm und hatte virenverseuchte Rechner. Das zweite ist ganz OK, nur es gibt kein Java, da lassen sich die Bilder nur schwer hier hochladen. Java scheint auch nicht nach Myanmar exportierbar zu sein - besser klappts erst, wenn ich mit dem eigenen Rechner online gehen kann.

Pictures & Video

Birmesischer Anflug
Birmesischer Anflug
Aufgang Eier? Buddha TV Im Schatten der Pagode
Im Schatten der Pagode
Angelaeutet
Angelaeutet
Comments:
Sie sind nun gesegnet... From Vickie, on Jun 19, 2010 at 04:06AM
Ist da wer? Eier in SAE 15 W40
Eier in SAE 15 W40
Andaechtig Zuckst Du noch, oder stirbst du schon?
Zuckst Du noch, oder stirbst du schon?
Der Himmel hat ein Loch
Der Himmel hat ein Loch
Eins der Huetchen passt nicht
Eins der Huetchen passt nicht
Gut bewachte Goldarbeiter...
Gut bewachte Goldarbeiter...
...in recht luftiger Hoehe
...in recht luftiger Hoehe
Suesse Saftpresse
Suesse Saftpresse
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