Epilog

neue Schuhe

Second first impressions: Just arrived home … business as usual?

Nach dem Rückflug im sehr Raum- und Komfortsparsamen Flieger, inklusive Zehnstündigem Aufenthalt auf dem Pekinger Flughafen, planmäßige Landung in Düsseldorf und Benutzung der öffentlichen Transportmittel Bahn und Straßenbahn. Die Geräuschkulisse ist anders, die wahrgenommene Pünktlichkeit des Regionalexpresses mit zwei Minuten Verspätung schlechter. Der Mobilfunkempfang war hierzulande definitiv schlechter – mag ja sein, dass der Zug schneller ist die japanische Bummelbahn, aber dort gab es auch nicht im Shinkansen Funklöcher oder weiträumig nur mit GPRS Geschwindigkeit verfügbarer Datenrate im Mobilfunk. Geplanter 5G Ausbau? Wäre ja schön, wenn überhaupt mal flächendeckend 3G geschafft wäre… und nicht einmal bei der Bahnstrecke Düsseldorf-Köln ist dies gewährleistet. Aber dies lag an meiner Sparversion von Mobilfunk: LTE Verbindungen waren nicht möglich. Nach einem Wechsel ist jetzt alles besser (und teurer :-()

Mein Paket aus Japan hatte es ebenfalls ordnungsgemäß nach Hause geschafft. Die Wanderschuhe jedoch konnte ich nach einigen weiteren Kilometern entsorgen – Neubesohlung bei diesem „Billig“-modell nicht möglich. Würdige Nachfolger sind bereits gefunden – auf zur neuen (Wander-)Abenteuern!

Nara II

30 Grad im Schatten, der letzte Tag in Japan. Morgen geht es ab Kansai Airport zurück über Peking nach Deutschland. Noch ein bisschen Restgeld Verwertung und einen Park und das zum großen Tempel des Ostens gehörige Museum besichtigen.

Nara I

Frühstück, und dann geht es auch schon wieder mit dem Shinkansen Nozomi mit Tempo 280 nach Kyoto und dann im Rapid, was nicht allzu schnell ist, nach Nara. High Noon is ich bin am Hotel angelangt. Den schweren Rucksack kann ich dort lassen und mache mich erleichtert auf in den Nara Park.

Überall Rehe. Die Viecher haben gelernt, dass sie sich verbeugen und dann mit Reh-Keksen, die man überall für 150¥ kaufen kann, gefüttert werden. Stellenweise ist alles voll gekackt und es riecht streng nach einem übergroßen Urinal. Ich frage mich, ob es hier überhaupt eine Bestandskontrolle für Rotwild gibt.

Tokyo IV

Dauerregen war heute mein Begleiter. Vielleicht nicht ganz das ideale Wetter, um Parks zu besichtigen, aber hat den Vorteil, dass nur weniger Besucher vorhanden sind und die Atmosphäre ist besser. Das schlimmste war nicht einmal der Regen, sondern der zum Teil sehr stürmische Wind- da half der Regenschirm nicht immer und unter den Bäumen hieß es auf herab fallende Äste zu achten…

Ich weiß nicht, ob ich weniger Wasser in den Schuhen gehabt hätte, wenn ich die Regenhose etwas früher übergezogen hätte, aber ich bezweifle es- als ich am frühen Nachmittag eine Wasch-und Trocken Pause im Hotel einlegte, konnte ich die Einlegesohlen der Schuhe auswringen, denn das Wasser stand fast bis Oberkante.

Zuerst ging es zum Imperialen Paketgarten und anschließend zum Shinjuku-Gyoen Park, der bei Regen wirklich wunderbar ist.

Nach eineinhalb Stunden ging es dann nach Shibuya, in ein Shopping Epizentrum. Ich habe alle sieben Etagen des Warenhauses Tokyo Hands abgelaufen, um besondere Mitbringsel zu finden, habe aber leider nichts sinnvolles gefunden. Bin dann wieder mit der Ginzo Linie zurück, um ein Chicken Curry mit Avocado zu essen-lecker.

Tokyo III

Heute standen weitere Parks auf den Programm, eine zweite Empfehlung aus Shikoku, der Kiyosumi Park und weil er auf den Weg zum Imperialen Palast liegt, der Hamarikyu Garten.

Zufällig kann ich auch an einem Stück (aus meiner Sicht hässlichem) Architektur Geschichte vorbei, ihr den geplanten Abriss ich erst vor kurzem eine Reportage gesehen habe.

Leider war aber der Imperiale Garten heute geschlossen und auch mein Alternativ Versuch in Shinjuku scheiterte am heutigen Montag. Morgen dann.

Im Hibiya Park scheint es so etwas wie ein Deutsches Oktoberfest zu geben, aber bei mehr als 12€ für ein Glas Weizenbier halt sich mein Interesse in Grenzen.

In Shinjuku war es noch früh, aber der Filmstart eines weiteren Godzilla Filmes warf dort bereits seine lautstarken Schatten.

Tokyo II

Was ist besonders an Tokyo? Sicher die Größe, die vielen Menschen, hohen Häuser, Edo und Parks. Diese Inseln der Ruhe und Natur inmitten des Labyrinths aus Beton, Stahl, Asphalt Glas sind, was mich interessiert. Im Rikugien Garten, der mir auf Shikoku empfohlen wurde, bekomme ich eine englischsprachige Führung von Keiko. So werden mit viel Details verkürzt, die ich ansonsten vielleicht übersehen hätte. Wichtig für den Garten sind Wakas, dies sind wie Haiku eine besondere Japanische Gedichtsform. Wenn ich es richtig wiedergebe in der Form 5-7-5-5 Silben. In Anlehnung an die Schönheit der Provinz Wakayama( in der ich war, z.b. in Koyasan) Auch die 88 ist Mal wieder ein wichtiges Element in Park, so gab es einst 88 Wakas und Stelen. Nur schade, dass gerade nicht so viel blüht…

Zuvor war ich im Korakuen Garten, anscheinend war ich hier vor bereits vor Jahren einmal. Interessant, ich bin anscheinend Wiederholungstäter, mit seit Jahren nicht grundsätzlich veränderten Interessen…

Und dann war da noch der Botanische Garten und zum Abschluss noch zum Asakusa Schrein. Dort ging gerade ein Tempelfest zu Ende, unglaubliche Menschenmassen, vor allem Touristen und viele mobile Fastfood Anbieter.

Tokyo I

Mein bisheriges Shopping passt noch alles in den Rucksack. Zwar schwer, aber besser zu tragen als mit separater Tasche geht es zur Metro und dann mit dem Shinkansen Nozomi bei Tempo 245 in etwas mehr als zwei Stunden nach Tokyo.

Dort am Business Hotel angekommen, mache ich einen Spaziergang durch die Wolkenkratzer des Geschäftsviertels von Chuo. Chic ist es dort, aber Globalisierung sei Dank, könnte ich alles was es hier gibt genauso gut auf der Königsallee in Düsseldorf in Köln oder auch in Berlin kaufen. Wahrscheinlich sogar billiger. Auch im anschließenden Bezirk Ginza gibt es eine Mall neben der anderen, Shopping, Konsum und Fastfood für Shopper und Büroangestellte. Ich laufe weiter. Sister nochmal eine Runde um den Block bei der Kando Station, dort gibt es viele kleine Imbisse.

Kyoto IV

Heutige Etappe: von Fumishi Imari gern Norden über Chion-In vorbei an Nanzenji über den Philosophen Weg nach Ginkakuji und zurück über Sanyo zum Yukata Shopping.

Am Fushimi gab es anfangs Busladungen voll Touristen, nicht unbedingt etwas für Menschen mit Klaustrophobie. Allerdings verlief sich die Menschenmenge mit dem Aufstieg. Ich habe den Ort mit wesentlich weniger Besuchern und auch viel weniger Toris in Erinnerung. Mittlerweile gibt es kaum noch Stellen ohne viele Tore.

Kyoto III

Heute geht es zuerst in die Burg Nijo und dsnn in den Westen Kyotos nach Arashiyama. Auch hier gilt: wo die Busse hinkommen und nicht allzu viel gelaufen werden muss, ist alles maßlos überlaufen.

Ich besuche aber zwei sehr schöne und sehr ruhige Tempel der Shingon Sekte (Kukai lässt grüßen) Gioji und Daikakuji. Anschließend geht es noch kurz in den Osten der Stadt, unter anderem auch, in ein paar Souvenirs einzukaufen… Dabei bin ich aber erfolglos.

Kyoto II

Heute gibt es eine besondere Parade zu einen Aoi Festival und einen monatlichen Flohmarkt am Chionji Tempel möchte ich besuchen. Und dann auch noch etwas herumlaufen und einen fetten Tempel anschauen.

Aber Kyoto ist sehr touristisch geworden. Solche Menschenmassen, Dutzende von Busladungen voller asiatischer Pauschaltouristen gab es hier vor neun Jahren nicht. Stellenweise deutlich zuviel.

Wie üblich, bekomme ich einige Bilder partout nicht hochgeladen… Ein Upload Filter?

Kyoto I

Nach dem Frühstück geht es in Express Zug nach Kyoto. Ob Express bedeutet, dass der Zug schneller fährt, oder dich ein oder zwei Stationen durchfährt, ist mir nicht klar, es dauert jedenfalls 3,5h statt 2,5h mit Limited Express und ein wenig Shinkansen, kostet dafür auch nur ein Viertel.

In Kyoto versuche ich direkt bei Ankunft etwas zu shoppen, doch leider gibt es die hervorragenden RollingDuffel Reise Taschen von L.L Bean but online. Meine Hello Kitty Icoca Karte erweist sich als sehr praktisch für den Bahnverkehr. Ich checke dann in mein Uraraka Guesthouse ein und marschierte dann los zu einer anderen Filiale, in der es noch eine große Reisetasche geben soll. Ein Nachmittags Spaziergang von neun Kilometern. Tatsächlich bekomme ich dort die Tasche, die ich für den Rückflug nutzen will, sogar reduziert, aber leider nicht Tax Free. Dafür bekomme ich einen Rabattcode, quasi tax free.

Die Rückfahrt erweist sich als schwierig, wegen eines Personenschadens haben die Züge 90 Minuten Verspätung, es herrscht Chaos und Gedränge auf dem Bahnsteig und in Kyoto-Station ist es nicht leicht herauszufinden, welche meine nötige Linie ist, und von welchem der 33 Bahnsteige sie fährt…

Aber Ende gut, alles gut.

Tag 12: Kihokucho – Ise

Nach dem Frühstück gehe ich bei Sonnenschein und Recht schwülen Wetter los. Zuerst war geplant bis Mittag etwa 15km bis Umegadani zu wandern, um dann dort gegen Ein Uhr den Zug nach Ise zu nehmen. Aber kurz vor Erreichen von Nagashima nach wenigen Kilometern prüfe ich nochmals die Bahnverbindungen und stellte fest, dass ich auch in einer knappen Stunde, ab dort einen Zug nehmen könnte. Hätte auch den Vorteil, dass ich mehr Zeit in Ise für für Besichtigung der Großschreine hätte. Ich beeile mich und bleibe auf der kürzeren Strecke entlang der Hauptstraße, nur um dann später festzustellen, dass der Zug eine halbe Stunde später fährt. Somit habe ich Zeit, mich meiner Lektüre zu widmen. Um 12 komme ich am Hotel neben dem Bahnhof an, kann den Rucksack dort lassen und besichtige erst den Äußeren und dann den Inneren Schrein. Dazwischen liegen vier Kilometer vierspuriger Hauptstraße. Die Schreine sind komplett umzäunt, Kein direkter Zutritt für Normalsterbliche. Menschenmassen, Ganze Busladungen, die sich dennoch kurz und schnell an einer Art Guckloch verbeugen. Die Holzgebäude sind erst wenige Jahre alt, wenn ich es richtig verstanden habe, werden sie alle Zwanzig Jahre neu gebaut, und dafür hat man eigens einen Zedernholz Wald angelegt. Natürlich gibt es noch einige weitere Schreine, die etwas zugänglicher sind. Der gesamte Ort lässt mich ratlos zurück. Dann geht es noch durch antike Futtershopping Straßen und ich bin froh es hinter mir zu haben.

Tag 11: Owase – Kihokucho

Nach dem Frühstück um 07:00 geht es erst eine Stunde zurück bis Owase, wo ich dann den Magose Pass in Angriff nehme. Es ist sehr warm, daher sind die Steigungen heute eine besonders schweißtreibende Aktion…Wieder ein sehr schöner historischer Steinpfad. Oben am Pass gibt es einen Abzweig zum Binishiyama Felsgipfel, doch dafür fehlt mir leider die Zeit. Nach dem Abstieg in Aiga nehme ich die Bahn, um eineinhalb Stationen entlang der Hauptstraße zu verkürzen. Ich springe natürlich nicht auf halber Strecke an, sondern laufe von der zweiten Station Minose zurück zum Hajikami Pass. Der Aufstieg führt über einen Pfad aus der Edo Periode, aber nur erscheint er wie ein normaler, aktueller Schotterpfad, wieder hinunter geht es auf dem gleichmäßigen Pfad aus der Meiji Periode. Wieder am Bahnhof vorbei will ich über den Miura Pass, aber verpasse dank der fehlenden Beschilderung den Abzweig. Als ich vor den Doze Tunnel stehe, ist mir klar, dass kein Abzweig mehr kommt, ich entscheide mich aber dagegen nochmals zurück zu gehen. Direkt ab der Küste entlang geht es zu meiner heutigen Unterkunft – kein Vergleich zu gestern. TipTop dieses Kiino Matsushima, allerdings habe ich nur Frühstück gebucht, da mir das Abendessen zu gehoben (und zu teuer) erschien.

Tag 10: Kumano – Owase

Das Frühstück stellte sich als ein Bausatz heraus, meinen Fisch musste ich nur erst grillen und die sehr leckere Misosuppe musste erst auf den Stövchen kochen. Für meinen Geschmack viel zu kompliziert und dauert zu lange.

Zuerst muss ich vom Hotel hinunter. um dann wieder zum Matsumoto Pass aufzusteigen. Ein schöner, zum Teil mit jahrhundertalten Steinen ausgelegter Weg.

Direkt im Anschluss geht es über den Obuki Pass. Für den nächsten Pass bräuchte ich etwa drei Stunden, der anschließende Zug kommt in etwas weniger als drei Stunden. Könnte gerade noch passen, es ist allerdings auch ziemlich warm und einige blutrünstige Moskitos haben mir in der Nacht den Schlaf geraubt und mich zerstochen, bis ich mehrfach aufstehen müsste, um anscheinend alle erwischt zu haben. Ich nehme lieber den früheren Zug, denn meine Unterkunft ist noch eine Stunde Fußmarsch vom Bahnhof Owase entfernt. Es geht stetig bergan, bis ich Irgendwo im Nirgendwo mein Ziel erreicht habe. Recht speziell und hat vielleicht bessere Zeiten erlebt, aber ganz sicher bin ich mir dabei nicht… Es ist jedenfalls noch früh und Zeit bis zum Abendessen, so laufe ich nach einer Pause noch weiter das Tal hinauf, bis die Straße endet. Tolle Natur.

Bilder bekam ich dort nicht hochgeladen, warum auch immer. Das Essen war ok, eine Flasche Bier dort war allerdings die Teuerste Japans bis jetzt. Immerhin: Null Sterne und Null Moskitos.

Tag 9: Shingu – Kumano

Die heutige Etappe nennt sich Hama-kaido und führt fast immer am Shichiri-mihama Strand entlang oder historisch auf den Strand. Dieser besteht aber aus kleinen Kieseln – darauf mit Rucksack zu laufen ist in etwa so anstrengend, wie einen steilen Berg hinauf zu gehen. Dies erspare ich mir aber weitestgehend, denn mit vorraussichtlich 28km wir es ohnhin sportlich genug. Die linke Schulter macht sich bereits nach 500m bemerkbar, aber irgendwie schaffe ich es über den Verlauf der Stunden, es nicht allzu schmerzhaft werden zu lassen, vor allem, da sich der Schmerz ausgleichend auf beide Seiten verteilt…

Die Strecke ist fast permanent entlang der vielbefahrenen Straße und es gibt nicht allzu viel Besonderes zu sehen. Nur kommt es so vor, also ob ich jetzt einige der übersprungenen Stecken von Shikoku nachhole – Meditation im Abgasrausch…

Kurz vor Kumano befindet sich dann der Hanaoiwaya Schrein, an einem großen Felsen. Und dann gibt es noch etwas weiter einen Löwen Felsen, um den ich auf dem Kieselstrand stapfe. Dann noch ein steiler Anstieg und ich bin in meinem Onsen Hotel.

Man gibt mir ein westliches Zimmer, aber ich hatte traditionell gebucht, das lasse ich schnell ändern, den auf einem Futon schläft es sich besser. Das erste Hotel, bei dem der Toilettendeckel automatisch beim Betreten des WC nach oben klappt und die Schüssel beleuchtet ist. Musik hat die Toilette aber nicht, ich probiere alle Tasten.

Festzuhalten ist, dass das WiFi in diesem Hotel großer Mist ist. Am falschen Ende gespart. Deswegen muss ich auch zum zweiten Male über das mehrgängige Essen schreiben. Englisch spricht man hier auch nur mittels Übersetzer Apps auf Tablets oder kleinen Geräten. Das Essen wird wahrscheinlich gehobenes Niveau sein, aber ich bevorzuge die etwas einfachere Variante ohne Schnecken und ähnliche ausgefallene Meeresfrüchte.

Gerade habe ich festgestellt, dass ich es unmöglich morgen ausschließlich zu Fuß bis zur nächsten Unterkunft schaffe, wenn ich auf den historischen Pfaden unterwegs sein will. Ich muss dann Mal schauen, wieviele der Pässe ich bis zu einer Bahnstation schaffe, die mich dann ein paar Stationen weiter nach Owase bringt.