Entweder zu spät oder zu früh, so geht es mir mit dem angeblich hervorragenden Frühstücksbuffet in diesem Hotel. Ich bin zwar früh ins Bett, aber durch die lange Anreise gestern mit kaum Schlaf und Jetlag wachte ich erst um halb zwölf wieder auf. Mit verschwommener Sicht erkannte ich erst halb Acht als Uhrzeit, dann mit Brille, fragte mich, welche Zeitzone angezeigt wird. Es blieb bei Mittagszeit. Dann konnte ich auch direkt eine Fertignudelsuppe frühstücken:
Frisch gemacht geht es dann Richtung Burg Osaka, ich schwankte zwischen einer Büchse Automaten Kaffee und einem richtigem Kaffee, nur erschienen mir drei bis vier Euro für eine Tasse zu teuer. Als ich an einem Starbucks vorbeikomme, ist die Entscheidung gefallen: Cappuccino Venti. Hier kann ich auch das WiFi nutzen, um das Blog zu aktualisieren. Im Hotel wurde ich gestern dabei geblockt. Weshalb? Versuchsweiser Zugriff auf Pornoseiten: klappt. Da verstehe noch einer die Japaner…
Irgend ein nicht so intelligentes DNS Blocking, wie ich abends in einem Cafe erneut feststellen musste, oder es liegt es an meinem Hosting Provider Goneo…
Ein einzelnes Bild hochladen klappte noch, aber dann wurde abgedreht. Übers heimische VPN ging dann noch eins und dann war da auch Schluss. Ein neuer Versuch beim Happy hour Bier klappte, wenn auch nur gaanz ganz vorsichtig, datensparend, bis der Akkustand nur noch zwei Prozent betrug.
In die Google Cloud konnten hingegen alle Bilder problemlos und schnell vom Smartphone hochgeladen werden… So viel zum Thema Digitalisierung: ohne Daten, oder wie gehen Abend, ohne (Batterie-)Strom ist ganz schnell vorbei mit der Digitalisierung
Die Burg Osaka habe ich nur von außen gesehen. Es gab eine riesige Schlange an den Ticketautomaten und die mit Personen besetzten Schalter langweilen sich zwar und beraten gerne und ausgiebig, aber weigern sich normale Tickets zu verkaufen. Dann eben nicht. Die Burg ist ohnehin nur eine Beton-Replica und daher von innen quasi „Fake“.
Aber von außen sehr beeindruckend, vor allem der Wassergraben, auch wenn die Kirschblüte sich leider noch großflächig verweigert. Eine Demonstration der Macht, die im siebzehnten Jahrhundert mehr als beeindruckt haben dürfte…
Gerade umzingelt ist die Burg von Convinis, hierzulande typischen Kioske mehrerer großen Ketten. Ich besuche einen und wundere mich, dass der Heizschrank direkt neben einem Kühlschrank steht, beides offen, beides nicht isoliert-Strom muss hier unglaublich billig sein. Ich probiere einen heißen Büchsenkaffee, nun ja, ein Vorgeschmack auf die Insel Shikoku?
Anschließend ging es entlang einer Templealley nach Dotonbori, dem Vergnügungsviertel von Osaka.
Eine schier endlose Ansammlung von Futterbuden, Geschäften und Stundenhotels.
Die Pachinkohallen scheinen hier besonders laut zu sein, irgendeine Art Turbinengrollen übertönt das Scheppern der Stahlkugeln in den Maschinen, hart an der Schmerzgrenze.
Insgesamt eine sowohl visuelle, akustische als auch olfaktorische Kakophonie. Und unglaubliche Menschenmassen, die sich hindurch wühlen…
Auch im Untergrund geht es weiter:
Je weiter gen Norden in Richtung Hotel ich mich entferne, so gemütlicher werden Restaurants und Cafés. Eines mit Happy hour erschien mir einladend, so entschied ich mich zum Blogupdate.