Chiang Mai, Thailand
Meine letzte Fahrt mit dem gemieteten Roller in Pai geriet zur Beschäftigung von drei Personen (ohne mich), die meine Reisetasche traten, daran zerrten, drückten und gleichzeitig den Roller festhielten.
Ich hatte die Tasche vor mir zwischen Sitzbank und Lenker gelegt, an sich war sie zu groß, um in den Fußraum zu passen, aber während der Fahrt rutschte sie etwas herunter und hatte sich wunderbar verkeilt. Lenken war mir nur dezent nach rechts möglich, jeder Versuch einer Linkskurve quittierte der Roller mit lautem Hupen. Ich musste zum Glück nur zwei Kilometer fahren und dreimal rechts abbiegen. Bei einer längeren Fahrt hätte ich sicher einen Krampf in den freischwebenden Beinen bekommen.
Nach gemeinschaftlicher, erfolgreicher Gepäckmisshandlung und einer knapp dreistündigen Minivanfahrt kam ich mit allem Gepäck in Chiang Mai im M.D House an und erhielt dasselbe Zimmer wie zwei Wochen zuvor.
Eine gewohnte Runde durch die Stadt im Anschluss an eine Thaimassage; Pad Thai, türkisgelbes Jelly-Eis und eine „Honey-Orange-Latteehh“ – das war’s dann auch schon. Nach einer halbstündigen Schneidersitzmeditation brauche ich fünf Minuten, um mein beinahe abgestorbenes linkes Bein wieder in Betrieb zu nehmen, aber ich hätte durchaus länger so sitzen können, hätte mich der Wecker nicht azum Aufhören gemahnt. Ich frage mich, ob sich mit der Zeit beim Meditieren neue Erkenntnisse einstellen.
Ich gehe online und muss mich über einen Tuifly Newsletter ärgern, der mein Postfach verstopft, obwohl ich diesen Newsletter explizit NICHT wollte. Ärgern vor allem, weil es anscheinend keine Möglichkeit gibt, den Werbeschrott nochmals abzubestellen. Die einzige E-Mailadresse, die ich von dem Verein auf ihrer Webseite finden kann, ist eine Pressestelle. Also bekommt die Pressestelle von mir aus erster Hand mitgeteilt, was ich von solch aufdringlicher Öffentlichkeitsarbeit halte: Nichts.
Meine Baht-Barschaft sollte gerade eben für das TukTuk zum Flughafen reichen, vielleicht auch noch ein Wasser, aber mehr auch nicht. Zum Glück ist das Frühstück bereits im Zimmerpreis enthalten, der bereits beglichen ist…
Ob ich ab morgen in Laos weiterhin so einfach und permanent online sein kann, ist fraglich. Ist vielleicht auch nicht so wichtig, oder gar besser, nicht mitzubekommen, wie der Münchener Flughafen gesperrt wird, Zehn Minuten nachdem ein Reisender Sprengstoffalarm ausgelöst hat… wenn nicht parallel zu solchen Pannen immer neue Sicherheitsregeln, -techniken und Befugnisse gefordert würden, könnte man sie als albern bezeichnen, aber traurige Wahrheit scheint zu sein, dass der Sicherheitsapparat das größte Risiko darstellt…